Gremium stimmt für die Ausweisung einer potenziellen Baufläche an der A 61 und die damit verbundene Erschließung einer Straße
Grüne scheitern mit zwei Anträgen: Ausschuss stimmt für Ausweisung einer potenziellen Baufläche an der A 61 und Erschließung einer Straße
Anstelle des jetzigen Wirtschaftsweges an der A 61 in Rübenach könnte in Zukunft eine Erschließungsstraße für Gewerbebetriebe entstehen. So sehen es zumindest Detailplanungen zur Fortschreibung des Flächennutzungsplans vor. Die Grünen hatten sich im Ausschuss gegen eine solche Straße ebenso ausgesprochen wie gegen eine mögliche Gewerbefläche parallel zur A 61. Foto: Peter Karges
Peter Karges

Über das Thema Bebauung und Flächenversiegelungen wird im Zuge des Klimawandels in Deutschland immer heftiger gestritten. Dies kann man auch im Hinblick auf den Flächennutzungsplan (FNP) der Stadt Koblenz feststellen, der zurzeit fortgeschrieben wird. Details zum neuen FNP werden in den Ausschüssen teilweise ausführlich diskutiert. Jüngstes Beispiel dafür war die Sitzung des Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität, in der über Änderungsanträge der Grünen hinsichtlich des FNP in Rübenach im Bereich des Güterverkehrszentrums (GVZ) diskutiert wurde.

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Gelände am Schleider Pfad: Die Grünen beantragten, eine 26 Hektar große Fläche im Rückraum des GVZ im FNP nicht als Baufläche auszuweisen. Der Ausschuss folgte diesem Antrag bei zwei Enthaltungen, David Hennchen (FDP) und Karl-Ludwig Weber (AfD). Nach Ansicht der Grünen hat die Fläche einen hohen ökologischen Wert, sodass eine Bebauung ein hohes Konfliktpotenzial mit dem Arten- und Biotopschutz aufweise. Zudem gebe es für die Ausweisung weiterer Gewerbegebiete in Koblenz keinen Bedarf, so die Grünen.

Gelände entlang der A 61: Das Gebiet verläuft östlich, parallel zur A 61, beginnend auf der Höhe der Auffahrt von der L 52 auf die A 61. Das rechteckige Gebiet, dessen Längsseiten parallel zur Autobahn 61 gehen, endet ungefähr auf der Höhe des über die Autobahn führenden Wirtschaftsweges. Ursprünglich waren hier 22,7 Hektar als Gewerbegebiet vorgesehen. Aufgrund des Verzichts des Areals am Schleider Pfad wurde das Gebiet aber auf 30,5 Hektar arrondiert. Die Grünen beantragten, gänzlich auf die Ausweisung als potenzielle Baufläche zu verzichten. Außer den Grünen und Tobias Christmann (Linke) votierten bei einer Enthaltung (Karl-Ludwig Weber) allerdings die Ausschussmitglieder für eine Ausweisung als potenzielle Baufläche. „Wir lehnen eine potenzielle Baufläche unter anderem auch deshalb ab, weil eine Bebauung die Luft in Rübenach und Koblenz beeinträchtigt und den Zustrom von Kaltluft in die Stadt behindert“, so Hans-Peter Ackermann (Grüne). Baudezernent Bert Flöck (CDU) sieht dies nicht so. „Die Erweiterung des GVZ stößt nicht in den Kaltluftstrom hinein“.

Straße parallel zur A 61: Wenn man das GVZ entlang der A 61 erweitern will, dann braucht man auch eine entsprechende Straße, die das Gebiet erschließt. In der Fortschreibung des FNP ist diese Straße parallel zur A 61 ausgewiesen, ungefähr an der Stelle, wo heutzutage ein Wirtschaftsweg verläuft: Da die Grünen gegen eine Erweiterung des GVZ sind, beantragten sie konsequenterweise auch, auf die Straße zu verzichten. Im Ausschuss fanden sie dafür aber wenig Zustimmung. Nicht zuletzt, weil der Straße nicht nur im Bezug auf die Erschließung eine Bedeutung zukomme, sondern auch als Alternativstrecke, um Rübenach vom Durchgangsverkehr zu entlasten, so Andreas Biebricher (CDU). „Der Königsweg ist zwar die Umfahrung von Rübenach über die L 52 und die K 66. Dies können wir unter anderem erreichen, wenn die Aachener Straße herabgestuft und mittels baulicher Maßnahmen unattraktiv gemacht wird. Sollte uns dies aber alles nicht gelingen, haben wir durch diese Verbindungsspange an der A 61 noch eine Alternativtrasse in der Hinterhand“, so Andreas Biebricher. Der Ausschuss stimmte schließlich bei sechs Gegenstimmen (Grüne und Linke) für die Straße entlang der A 61.

Von unserem Mitarbeiter Peter Karges

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