Täter greifen Wachmann an - Sparkasse setzt aus Sicherheitsgründen einige Geräte außer Betrieb
Geldautomat in der Hochschule Koblenz gesprengt: Täter greifen Wachmann an
Unbekannte Täter sprengten in den frühen Morgenstunden des Donnerstags einen Geldautomaten im Foyer der Hochschule Koblenz. Foto: Peter Karges
Peter Karges

Erneut ist in Koblenz ein Geldautomat gesprengt worden. Die Tat ereignete sich am frühen Donnerstagmorgen gegen 2.30 Uhr auf dem Gelände der Hochschule Koblenz auf der Karthause.

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Unbekannte Täter sprengten in den frühen Morgenstunden des Donnerstags einen Geldautomaten im Foyer der Hochschule Koblenz. Foto: Peter Karges
Peter Karges

Um überhaupt in das zu dieser Zeit verschlossene Hochschulgebäude gelangen zu können – der Geldautomat der Sparkasse befindet sich im Foyer –, schlugen die Täter eine Scheibe im Eingangsbereich ein. Dies wurde, wie die Polizei in einer Pressemitteilung berichtet, von einem Wachmann bemerkt. Er wurde daraufhin von den Tätern angegriffen. Nach dem Überfall kam er zur Beobachtung in ärztliche Behandlung, teilt die Polizei mit. Im Anschluss an die Sprengung flohen die Täter in einem dunklen Audi mit ausländischem, vermutlich polnischem Kennzeichen in Richtung Hunsrückhöhenstraße. Die Hochschule Koblenz ist wegen der Sprengung bis zum Montag, 2. Januar, geschlossen.

In Koblenz ist dies bereits die dritte Sprengung eines Geldautomaten innerhalb von fünf Wochen. Am 23. November hatten Unbekannte den Geldautomaten in der Sparkassen-Geschäftsstelle auf der Karthause in der Potsdamer Straße gesprengt, am 14. Dezember jagten sie im Rauental einen Automaten auf einem Supermarktparkplatz in der Karl-Tesche-Straße, unweit der Schlachthofstraße, in die Luft. In allen Fällen wurde erheblicher Schaden angerichtet.

Die Geldautomaten in der Geschäftsstelle in der Potsdamer Straße sowie im Rauental konnten bislang noch nicht ersetzt werden, teilt die Sparkasse auf Anfrage mit. „Kunden können auf der Karthause aber den Automaten der Volksbank Rhein-Ahr-Eifel in der Potsdamer Straße gebührenfrei benutzen“, sagt Jörg Karbach, Pressesprecher der Sparkasse Koblenz. Wegen der gestiegenen Zahl von Automatensprengungen setzt die Sparkasse Koblenz aus Sicherheitsgründen einige Automaten außer Betrieb.

Vor Weihnachten wurden bereits die Automaten im Schängel-Center sowie in Weitersburg und in Vallendar auf dem Mallendarer Berg vom Netz genommen. Jetzt werden zusätzlich noch die Geldautomaten an den Standorten im Stadtteil Ehrenbreitstein und in Urbar geleert sowie abgeschaltet. „Die Frequenz der Geldautomatensprengungen im Dezember veranlasst uns zu dieser kurzzeitigen Sicherheitsmaßnahme. Denn die Täter verursachen nicht nur enorme Sachschäden, sondern nehmen auch die Gefährdung Unbeteiligter im Umfeld der Automaten in Kauf“, betont Matthias Nester, Vorstandvorsitzender der Sparkasse Koblenz.

In Rheinland-Pfalz gab es in diesem Jahr mehr als 50 vollendete oder versuchte Sprengungen von Geldautomaten, so viele wie noch nie in den vergangenen fünf Jahren. 2021 wurden 23 Fälle registriert, das Jahr zuvor waren es 35.

Die Polizei fragt: Wer hat die Tat beobachtet beziehungsweise kann Hinweise zu den Tätern und möglichen Fluchtumständen geben? Wer hat in der näheren Umgebung im Stadtteil Karthause abgestellte Fahrzeuge bemerkt oder Gegenstände gefunden, welche die Täter verloren oder weggeworfen haben könnten? Wer hat in den vergangenen Tagen etwas beobachtet, das in Zusammenhang mit der Tat stehen könnte? Hinweise nimmt die Polizei Koblenz unter Tel. 0261/1030 entgegen.

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