Im Gespräch mit der RZ zeigen sich Schulleiter Axel Brott, Bildungs- und Kulturdezernentin Margit Theis-Scholz und der Leiter des Schulverwaltungsamtes, Jürgen Karbach, zutiefst überzeugt von der Idee, dass die IGS eine Ganztagsschule wird. Auch eine Ganztagsschule muss man sagen, denn die neuen Fünftklässler können entweder für den Ganztagsschulbetrieb oder den „normalen“ angemeldet werden.
Während viele andere Schulen es so machen, dass sie am Vormittag den kompletten Unterricht und am Nachmittag für die Ganztagsschüler zusätzlich Essen, Lernzeit und sportliche oder kreative Angebote machen, hat sich die IGS entschieden zu mischen: „Wir richten neben den anderen zwei komplette Ganztagsklassen ein“, sagt Schulleiter Axel Brott, bis zu 56 Plätze stehen damit zur Verfügung. Die Ganztagsschule wird ab dem kommenden Schuljahr zunächst in der fünften Klassenstufe angeboten und dann in den kommenden Jahren sozusagen mitwachsen, bis zur zehnten Klasse alle Stufen erreicht sind.
Hauptfächer werden aufgewertet
Die Hauptfächer Deutsch, Englisch, Mathematik werden mit zusätzlichen Stunden verstärkt, in den Lernzeiten stehen Fachlehrer für Hilfen und Fragen zur Verfügung. Aber auch die anderen Schwerpunkte der Schule wie Darstellendes Spiel und Schüler-Park sowie das Bewegungsangebot sollen eine große Rolle spielen, sagt der Schulleiter, der viele Jahre in Deutschen Schulen in Frankreich und der Türkei gelehrt hat, in denen das Ganztagsangebot selbstverständlich ist.
Für Margit Theis-Scholz ist eine Ausweitung des Ganztagsangebots neben der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein ganz wichtiger Beitrag zur größeren Bildungsgerechtigkeit, da auch Kinder aus sozial schwächeren Familien, die zu Hause keine so große Unterstützung bekommen können, hier gute Möglichkeiten bekommen.
Bedarf durch alle sozialen Schichten
Axel Brott bestätigt dies mit einem Beispiel aus der Zeit der Pandemie-Schulschließungen: Das war für viele Kinder schwierig, aber wenn man ein eigenes Zimmer und einen eigenen Laptop hat, ist die Situation doch noch etwas einfacher, als wenn man mit einer großen Familie in einer kleinen Wohnung wohnt und alle Kinder sich einen Rechner teilen müssen. Entsprechend groß sind bei einigen Schülern jetzt schon Defizite. Aber den Bedarf an Ganztagsangeboten gebe es eindeutig auch in Akademikerfamilien, in denen beide Elternteile berufstätig sind.
Notwendig wird für den Ganztagsbetrieb eine Mensa. Denn ein gutes Essen sei ebenso wichtig wie ein attraktives Angebot, sagt Axel Brott. Die Mensa wird zunächst in Containern untergebracht, berichtet Schulverwaltungsamtsleiter Jürgen Karbach. Perspektivisch sind Umbauten an der Schule geplant, aber so was geht nicht von einem Tag auf den anderen und auch nicht von einem Jahr aufs andere. Profitieren von dem Essensangebot können nach dem Wunsch des Schulleiters auch Schüler, die wegen Arbeitsgemeinschaften oder Nachmittagsunterricht über Mittag an der Schule sind.
IGS informiert mit Tag der offenen Tür
Am Samstag, 19. November, findet von 10 bis 13 Uhr ein Tag der offenen Tür an der IGS Koblenz statt. Eltern und Schüler der vierten Klassen können sich über die Abschlussmöglichkeiten, das pädagogische Konzept, die Theaterklasse, den Schüler-Park und das Ganztagsangebot informieren. Während eines zentralen Vortrags für Eltern von 10.45 bis 11.30 Uhr können sich die Kinder in einen Workshop einwählen und dabei einen Eindruck von dem Arbeiten in der IGS Koblenz gewinnen. Kinder, die das Sportangebot wahrnehmen möchten, werden gebeten, Sportsachen mitzubringen. Von 12 bis 12.30 Ur wird es eine zweite Vortragsrunde geben – dieses Mal für Eltern und ihre Kinder. Die IGS Koblenz in Koblenz-Metternich ist eine Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe und bietet alle Abschlüsse an. Zum kommenden Schuljahr wird es erstmals ein Ganztagsangebot geben. dos