Gefahr in Weißenthurm
Fünf Verletzte bei Wohnungsbrand in Mehrfamilienhaus
Drei Stunden dauerte der Einsatz der Feuerwehr Weißenthurm, die Lage erschien anfangs dramatisch, dank viel Übung konnten die Einsatzkräfte die Lage in den Griff bekommen.
Timea Seil

Zu einem großen Wohnungsbrand ist es am Montag in Weißenthurm gekommen. Von einer anfangs dramatischen Lage spricht der Wehrführer, die dank einer früheren Übung gut ausgegangen ist. Denn am betroffenen Haus wurde jüngst der Drehleitereinsatz geübt.

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Die Lage sei am Anfang schon dramatisch gewesen, sagt Wehrleiter Arnd Lenarz nach einem Feuer am Montagmorgen, 18. November, in Weißenthurm. Da mache sich Übung bezahlt, resümiert er. Denn seitdem die Feuerwehr den neuen Drehleiterwagen hat, hat sie schon dreimal an genau diesem Haus, das nun brannte, den Einsatz geübt. So konnten die Einsatzkräfte der Feuerwehr der Verbandsgemeinde den Brand in den Griff kriegen.

Genau um 6.08 Uhr wurde ihnen der Brand in dem siebenstöckigen Mehrfamilienhaus „Im Freundsborn“ in Weißenthurm gemeldet. Zu diesem Zeitpunkt schlugen die Flammen bereits aus den Fenstern der betroffenen Erdgeschosswohnung. 66 Personen seien in dem Haus mit 28 Wohnungen gemeldet, sagt Lenarz, 56 von ihnen waren anwesend. 12 mussten per Drehleiter über die Balkone gerettet werden, die verbliebenen 44 wurden mit sogenannten Fluchthauben – Hauben, die über den Kopf gezogen und mit dem Pressluftsauerstoff der Einsatzkraft verbunden werden – durch das Treppenhaus ins Freie gebracht.

Als die Einsatzkräfte am Montagmorgen alarmiert wurden, schlugen bereits Flammen aus den Fenstern.
M. Breitbach/Feuerwehr VG Weißen

Denn auch das Treppenhaus war bereits stark verraucht, schildert Lenarz. Die drei Personen, die in der Brandwohnung leben, erlitten alle Rauchgasvergiftungen und wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht, zwei weitere Personen mussten ebenfalls wegen einer Rauchgasvergiftung behandelt werden. Vier wurden nur leicht vergiftet, eine mittelstark, laut Lenarz.

Der Feuerwehrleiter erklärt: Mit mehreren Truppen sei man in den „Innenangriff“ gegangen, um das Feuer zu bekämpfen. Während des Einsatzes kam es in der Wohnung immer wieder zu kleineren Explosionen, die beispielsweise auf Deoflaschen, die bei der Hitze explodiert sind, zurückzuführen seien. Bis auf die Brandwohnung, die ein „Totalschaden“ sei, konnten die anderen Wohnungen gesichert und nach Lüftung auch wieder bezogen werden. In einem nahe gelegenen Seniorenheim richteten Feuerwehr und Deutsches Rotes Kreuz einen Sammelpunkt für die geretteten Bewohner ein.

Das Treppenhaus war bereits stark verraucht, sodass die 56 Bewohner über Drehleitern oder mittels Fluchthauben evakuiert werden mussten.
M. Breitbach/Feuerwehr VG Weißen

Die Anfangslage war „schon ziemlich dramatisch“, beschreibt Lenarz, doch in dem Fall habe sich Übung bezahlt gemacht, denn die Feuerwehr der Verbandsgemeinde Weißenthurm nutzt genau das betroffene Gebäude seit einigen Monaten für die Übungen mit dem neuen Drehleiterwagen, der seit Anfang des Jahres zum Equipment der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Weißenthurm gehört. Dreimal waren die Kameraden der Feuerwehr im laufenden Jahr bereits an der Örtlichkeit, um den Einsatz und die Abläufe zu üben.

50 Einsatzkräfte waren zur Stelle: Weißenthurm, Mülheim-Kärlich, Kettig, Urmitz sowie der Umweltzug aus Weißenthurm. 30 hielten sich bereit: Bassenheim und die Einheit Rheindörfer. Zudem war die Polizei Andernach vor Ort.

Der Einsatz dauerte bis etwa 9 Uhr morgens. Es sei dramatisch gewesen, aber gut ausgegangen, schließt Arnd Lenarz: „Das Üben hat sich bezahlt gemacht.“

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