Kurz: Koblenz hatte sich verändert – ein Gefühl, das die Freunde der Bundesgartenschau nicht mit dem Ende der Buga begraben wollten. Das sollte es nicht gewesen sein, und das war es dann auch nicht.
Dazu tragen die Buga-Freunde seit dem Jahr 2009 bei. Im März feiert der Verein sein zehnjähriges Bestehen, und längst dreht sich bei ihm nicht mehr alles um die Gartenschau. „2011 war die Initialzündung für uns. Heute wollen wir zeigen: Koblenz kann immer noch ein bisschen Buga sein“, sagt Thomas Schilling, seit November Vorsitzender der Buga-Freunde. Der Verein will nach vorn blicken, nicht nur zurück auf das Ereignis, wegen dessen er sich gegründet hat.
Los ging es für die Freunde in einer Zeit, in der Koblenz eine Baustelle war. 2009 war die Bundesgartenschau nicht gerade beliebt bei den Koblenzern: Überall sorgten Bauarbeiten für Unordnung, Bauzäune versperrten den Weg, die Angst vor einem Verkehrschaos ging um – und das bloß für eine „Blümchenschau“. Genau in dieser Zeit gründeten 125 Personen den Verein Freunde der Bundesgartenschau 2011. Das Ziel: Ängste abbauen, Anregungen und Kritik entgegennehmen, Botschafter sein.
Mit dem Buga-Jahr 2011 nahm die Vereinsarbeit Fahrt auf. Die Gartenschau wurde ein riesiger Erfolg – und immer mehr Menschen traten dem Verein bei. Zu Beginn der Buga war er auf 540 Mitglieder angewachsen, und zum Ende zeigte sich, dass es weitergehen würde.
„Alle Mitglieder haben gefragt: Was machen wir denn jetzt?“, sagt Geschäftsführerin Anna Maria Schuster. Allein am letzten Tag der Buga traten 80 Personen bei, „und wir wachsen immer noch“. Im Vergleich mit Buga-Vereinen in anderen Städten ist das ungewöhnlich: Spielen diese in der Regel rasch keine Rolle mehr, haben die Koblenzer Buga-Freunde heute 1100 Mitglieder und sind äußerst aktiv.
In der Stadt haben sie sich mittlerweile zu einem wichtigen Faktor entwickelt. Für den Erhalt der Seilbahn sammelte der Verein zum Beispiel mehr als 100.000 Unterschriften, und er stellt diverse Projekte auf die Beine, für die der Stadt sonst das Geld fehlen dürfte.
Zum Beispiel pflegen 200 aktive Buga-Freunde die Staudenbeete auf dem Festungsplateau und vor den Zirkularbauten am Schloss, sie betreiben eine Informations- und Verleihstation gegenüber dem Kletterspielplatz auf der Festung ebenso wie eine Leselounge, stellen im Sommer ein Kinderprogramm und einen Familientag am Werk Bleidenberg auf die Beine, zudem Ausstellungen in der Seilbahn und die Vortrags- und Diskussionsreihe „Grüne Stadt am Wasser“. Beteiligt sind sie am Programm der Koblenzer Gartenkultur, und immer wieder sammeln sie Spenden, etwa um Sonnensegel auf dem Spielplatz am Schloss oder Bäume für den Mendelssohnpark anschaffen zu können.
„Unser Antrieb und unser Ziel ist es, die Lebens- und Aufenthaltsqualität in Koblenz zu erhalten und zu verbessern“, sagt Thomas Schilling. Und die nächste Buga steht quasi schon ins Haus: 2029 findet diese am Mittelrhein statt, einen eigenen Unterstützerverein gibt es schon. Aber auch die Koblenzer wollen sich einbringen, erklärt Schilling: „Wir werden alles tun, damit Koblenz 2029 auch ein wichtiger Teil der Buga wird.“