Frauenempfang der Stadt: Welterbe-Geschäftsführerin spricht über die Unesco, Familie und Beruf
Frauenempfang der Stadt Koblenz: Zwischen Muttersein und Managerin
Zum Frauenempfang hatte die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Koblenz in den historischen Rathausaal eingeladen.
Sascha Ditscher

Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Koblenz, Alexandra Schäfer, hatte zum Frauenempfang für Montag in den historischen Rathaussaal eingeladen, und alle waren gekommen. Im Zentrum des Treffens von Vertreterinnen des Ehrenamts stand der Vortrag von Nadya König-Lehrmann, Geschäftsführerin des Zweckverbands Welterbe Oberes Mittelrheintal.

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Zum Frauenempfang hatte die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Koblenz in den historischen Rathausaal eingeladen.
Sascha Ditscher

Das sich über 67 Flusskilometer erstreckende Tal zwischen Koblenz und Bingen zählt seit 2002 zum Unesco-Welterbe. Damit besitzt es denselben Status wie etwa die Akropolis in Athen oder die Pyramiden von Gizeh. König-Lehrmann referierte über ihre vielfältigen Aufgaben, die zu bewältigen seien, um den Fortbestand der begehrten Auszeichnung für die nächsten Generationen sicherzustellen. Dreimal schon hat die Unesco ihre ausgesprochene Einstufung aufgrund von Verstößen gegen den Erhaltungszustand zurückgenommen, zuletzt 2021 für die Stadt Liverpool.

Eine große Aufgabe bestehe darin, eine administrativ zersplitterte Region wie das Obere Mittelrheintal zu einem gemeinsamen Handeln zu aktivieren, versicherte die Referentin. Immerhin umfasst das Gebiet zwei Bundesländer, fünf Landkreise, vier Verbandsgemeinden sowie 48 Städte und Gemeinden. Ziel war es deshalb von Anfang an, Kräfte zu bündeln und Synergien zu schaffen.

Nadya König-Lehrmann
Sascha Ditscher

Regionale Identität und das Wir-Gefühl der Region stärken

So erfolgte 2005 die Gründung des Zweckverbands. Wichtige Voraussetzung sei die Sensibilisierung der Menschen für ihre Heimat. So wolle man die regionale Identität und das Wir-Gefühl der Region stärken. Gleichzeitig solle sie lebendig bleiben, wozu auch der Erhalt der Seilbahn seinen Beitrag leiste. Angesichts der Ausrichtung der BUGA 2029 zeigte sich König-Lehrmann ob der Fortsetzung des Gondelbetriebs optimistisch.

Die gelernte Architektin hob insbesondere die kulturelle Bedeutung des Oberen Mittelrheintals hervor. Hier stehe die Wiege des Tourismus, im 19. Jahrhundert ausgelöst durch Dichter wie Lord Byron und Landschaftsmaler wie William Turner. Ebenso haben die sagenumwobenen Dichtungen der Adelheid von Stolterfoth sowie die Reiseberichte der Germaine de Stael für wachsende Neugier über die Landesgrenzen hinaus gesorgt.

Im Jubiläumsjahr zum 20-jährigen Bestehen des Unesco-Welterbes wurde selbstredend auch der Weinbau entsprechend gewürdigt. So konnte die Region einen Welterbe-Wein präsentieren, einen Riesling aus dem Bopparder Hamm.

Auch wir Frauen können in solchen Positionen ihren Mann stehen. Wenn das Herzblut stimmt, geht vieles!

Nadya König-Lehrmann, Geschäftsführerin des Zweckverbands Welterbe Oberes Mittelrheintal

Am Ende ihres Vortrags gab König-Lehrmann einen kleinen Einblick in ihr Privatleben, in welchem sie auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einging. So gelang ihr trotz eines verantwortungsvollen Postens der Spagat zwischen Mutter und Managerin. Frauen seien wahre Organisationstalente, benötigten aber auch Raum für flexibles Arbeiten. „Auch wir Frauen können in solchen Positionen ihren Mann stehen. Wenn das Herzblut stimmt, geht vieles!“ Mit diesem Statement beendete König-Lehrmann ihren kurzweiligen Vortrag. Bei Soulmusik, Sekt und Schnittchen wurde sodann der Empfang in entspannter Atmosphäre eröffnet.

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