Die ersten Ukrainer für Realschule plus in Mayen - Reichen die Sprachkurse aus?
Flüchlingswelle erwartet: Containerdorf auf Mendiger Flugplatz könnte doch Rolle spielen
Das Containerdorf auf dem Mendiger Flugplatz sollte eigentlich bis zum 30. April abgebaut sein. Foto: Stefanie Braun

Kreis MYK. Die ersten Flüchtlingskinder aus der Ukraine besuchen eine Schule im Kreis Mayen-Koblenz, in diesem Fall drei Schüler die Albert-Schweitzer-Realschule plus in Mayen. „Es sind Kinder ohne Deutschkenntnisse, wir müssen deshalb pädagogische Fachkräfte befragen, ob sie noch Kapazitäten haben“, sagte Schulleiterin Karin Butter im Schulträgerausschuss des Kreises.

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Dringend sucht sie Personal, das in der Lage ist, einen Sprachkurs zu halten. Zumal die Feriensprachkurse, so Butter, bereits ausgebucht sind. Die Abfrage bei weiteren Schulen, die in Trägerschaft des Kreises sind, ergab, dass noch keine ukrainischen Schulkinder angekommen, freilich aber schon angemeldet sind. So liegen erste Anträge der berufsbildenden Schule in Mayen vor, wie Schulleiterin Alexandra Birk-Märker mitteilte.

Künftige Schüler würden im Berufsvorbereitungsjahr starten – mit ebenfalls null Deutschkenntnissen. Täglich auf erste Anmeldungen wartet Johannes Arnold, Direktor des Wilhelm-Remy-Gymnasiums in Bendorf. „Wir sind in Warteposition und rechnen mit einem größeren Kontingent“, betonte Arnold. Die Schule habe durchaus noch Platz, um Ukrainer aufzunehmen. Keine Anfragen bislang vermelden die beiden Schulleiter der IGS Maifeld, Malte Möbius, und der BBS Andernach, Thomas Weber.

Landrat Alexander Saftig sagte, die Experten würden mit dem Zustrom von vielen unbegleiteten Minderjährigen rechnen. Bisher gehe der Kreis davon aus, insgesamt 1000 Flüchtlinge aufnehmen zu müssen. Es werde aber noch Klärungsbedarf geben. Die Ukrainer können bis zu drei Jahre ohne besonderen Aufwand in Deutschland bleiben. Für diese Zeit, sicherte Saftig zu, wolle man „den jungen Menschen eine gute Ausbildung mitgeben“.

Das Containerdorf auf dem Mendiger Flugplatz könnte bei der Bewältigung der Flüchtlingswelle jetzt doch noch ins Spiel kommen. Wie Mendigs Stadtbürgermeister Hans Peter Ammel im Hauptausschuss erläuterte, habe er mit Landrat Saftig telefoniert. Der Kreis denke darüber nach, das Containerdorf eventuell über das Ablaufdatum 30. April hinaus zu aktivieren – falls der Strom aus dem osteuropäischen Land ins Unermessliche steigen würde. Gespräche seien im Gange, insbesondere auch mit dem Landkreis Ahrweiler, der Mieter der provisorischen Unterkünfte ist, die Ahrflut-Geschädigten zur Verfügung gestellt worden waren. Der Tenor von Ammel und Saftig: Eine solche Einrichtung sei eigentlich besser als eine Notunterkunft in Sporthallen.

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