Faktion schlägt Anreize für Privatleute vor
Flächen entsiegeln: Alle finden es gut, aber wie kann es gelingen?
So wird der Schottergarten wieder grün
Schottergärten sind in einigen Städten verboten, in Neuwied oder Montabaur beispielsweise – in Koblenz aber nicht. Dass Kommunen und Bürger aber mehr dafür tun sollten, um Flächen zu entsiegeln, war Thema in der jüngsten Stadtratssitzung. Foto: Lennart Stock/dpa
Lennart Stock. picture alliance/dpa

Koblenz. Dass Flächenentsiegelung wichtig ist, um Umweltprobleme wie Hochwassergefahr oder die Aufheizung der Innenstädte zu verringern, darin sind sich die Vertreter im Koblenzer Stadtrat offenkundig einig, wie die Debatte um einen Antrag zeigt, den die Fraktion der Freien Wähler eingebracht hat. Ob man allerdings Anreize für Privatleute schaffen sollte, darüber wurde durchaus kontrovers diskutiert.

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Nach der Idee der Freien Wähler soll die Verwaltung ein Konzept erarbeiten, wie versiegelte städtische Flächen, beispielsweise Parkplätze, Wege und Plätze entsiegelt und nachhaltig begrünt werden könnten. Zudem solle die Verwaltung „ein Modell entwickeln, das Anreize für private Eigentümer schafft, ebenfalls versiegelte Flächen zu entsiegeln“. Hierbei sollten verschiedene Ansätze geprüft werden: Finanzielle Anreize, Beratungsangebote oder Förderprogramme zur Unterstützung der Entsiegelungsmaßnahmen werden genannt. Bis zu den Haushaltsberatungen im November solle zu diesem Thema ein Bericht vorgelegt werden.

Doch das wird nicht gehen, allein schon wegen der Kürze der Zeit, sagt Baudezernent Andreas Lukas in seiner Antwort an die Freien Wähler. In der Sache sei man sich aber einig: Entsiegelung auch auf privaten Flächen zu fördern, sei eine gute Maßnahme.

Dass Privatleute mit finanziellen Anreizen dazu motiviert werden sollten, Flächen zu entsiegeln oder gar nicht erst zu versiegeln, hält Ratsmitglied Bert Flöck (CDU) für unnötig und sogar für den falschen Weg. Torsten Schupp (Wählergruppe Schängel) ist sicher, dass die Stadt selbst als Vorbild schnell Flächen findet, an denen sie selbst handeln kann. Aber manchmal wirkt es einfacher, als es dann tatsächlich ist, zeigt die Diskussion: So kommen manche Plätze in Stadtteilen, die eigentlich gut geeignet scheinen, dann doch nicht infrage, weil beispielsweise regelmäßig Märkte oder andere Veranstaltungen dort abgehalten werden.

Das Thema soll Anfang Dezember ein Schwerpunkt im Ausschuss Stadtentwässerung sein, so Baudezernent Lukas, und auch ein Azubiprojekt beschäftige sich damit, auch im Hinblick auf Privatleute. Damit sei ein Einstieg ins Thema gewährleistet, fanden die Ratsmitglieder einhellig und verwiesen das Thema in den Ausschuss, in dem es nun detailliert besprochen werden soll.Doris Schneider

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