Energieumstellung
Fernwärme: Hohe Kosten für Verbraucher?
Die Stadt Koblenz treibt derzeit ihre kommunale Wärmeplanung weiter voran.
Marijan Murat. dpa

In Koblenz sollen künftig immer mehr Menschen über Fernwärme heizen. Doch das könnte auch für die Verbraucher sehr teuer werden, warnt der Eigentümerverband Haus & Grund. Das sind die Gründe.

Aktualisiert am 07. Januar 2025 15:47 Uhr

Weg vom Erdgas, hin zu erneuerbaren Energien: Die Stadt Koblenz treibt derzeit ihre kommunale Wärmeplanung weiter voran. Der Eigentümerverband Haus & Grund Koblenz indes warnt nun: Die Nutzung von Fernwärme kann für Verbraucher teuer werden.

Die Koblenzer Stadtteile Karthause, Rauental und Altstadt sind bekanntlich als Fokusgebiete für die Fernwärme auserkoren worden. Aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte sei das Potenzial hier besonders hoch. Christoph Schöll, Vorsitzender des Eigentümerverbandes Haus & Grund Koblenz, teilt nun mit: „Für die Bürger könnte das Heizen in Zukunft teuer werden.“ Die Bundesregierung habe die geplante Änderung der Regelungen zur Fernwärmeversorgung nun doch nicht mehr beschlossen und damit „eine wichtige Chance vertan, die Verbraucherrechte im Fernwärmesektor zu stärken“.

Auch Lothar Breitenbach, Vorstand von Haus & Grund, sieht das als „herben Rückschlag für Verbraucherinnen und Verbraucher, die bereits jetzt mit hohen Preisen und intransparenten Abrechnungen zu kämpfen haben“. Der Eigentümerverband kritisiert, dass die Regierung „ganz offenkundig unter dem Druck der Versorgungsfirmen eingeknickt ist“. Der Fernwärmemarkt sei ein Monopolmarkt: Verbraucher hätten meist keine Alternative, wenn es um die Wahl ihres Wärmeversorgers geht.

Neue Verordnung sollte Verbraucherrechte stärken

Ohne klare Regelungen, sagt Schöll, können Anbieter ihre Preise fast unkontrolliert anheben und Bedingungen einseitig festlegen. Genau dies hätte die geplante Novelle der Verordnung für die Versorgung mit Fernwärme geändert und die Rechte der Verbraucher gestärkt.

Eine neue Regierung müsse zügig politische Verantwortung übernehmen, damit die Fernwärme zukünftig eine bezahlbare und klimafreundliche Wärmeversorgung sein wird. Die Kosten der Dekarbonisierung und des Ausbaus der Fernwärme dürften nicht allein von Hausbesitzern und Mietern getragen werden. Sollte sich die Gesetzeslage nicht ändern, müsste laut Breitenbach über Fernwärme in Koblenz „noch einmal intensiv nachgedacht und diskutiert werden“. red

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