1Das Thema Autoposing: Die Straßensperren ab 22 Uhr in der Altstadt haben dazu geführt, dass die Anwohner erheblich ruhiger schlafen konnten, „und viele Bürger haben sich bei uns dafür bedankt“, sagt Ulrike Mohrs. Denn zuvor hatten vor allem in den Abendstunden Fahrer mit häufig aufgemotzten und sehr lauten Autos Runden gedreht und Bürger und Anwohner damit genervt. Dass man den Autoposern nun mit den Sperrungen an zwei Wochenenden gezeigt habe, dass ihr Verhalten nicht erwünscht sei, sei wichtig und richtig gewesen. Am kommenden Wochenende nun sollen die Sperrungen aber nicht wiederholt werden. „Wenn wir aber sehen, es läuft nicht gut, dann würden wir prüfen, ob wir erneut sperren.“ Die Stadt will so immer wieder kurzfristig auf die Situation reagieren. Langfristig wird darüber nachgedacht, den Autoverkehr in der Altstadt insgesamt erheblich einzuschränken und mit weiteren elektrisch versenkbaren Pollern nur den Berechtigten die Einfahrt zu gewähren. „Es ist eine Option“, sagt die Bürgermeisterin, „derzeit läuft die Prüfung.“
2 Verbot von To-go-Getränken nach 22 Uhr: Einigen Gastronomen rund um den Münzplatz ist vergangene Woche untersagt worden, nach 22 Uhr To-go-Getränke zu verkaufen, gleichzeitig ist das Verweil- und Alkoholverbot in der Innenstadt aufgehoben worden. „Der Platz war insgesamt viel weniger belebt als noch vor ein paar Wochen, es war gar kein Vergleich“, sagt Ulrike Mohrs. Drei weiteren Betrieben aus der Altstadt wird nun aber ebenfalls ein solches Verbot von To-go-Getränken zugestellt, denn manche Leute kauften ihre Cocktails dort und nahmen sie mit auf den Platz. Zwar wollten die jungen Leute auf Anfrage nicht sagen, woher sie die Getränke haben, aber das war kein großes Problem: „Unsere Teams haben die Gastronomen an den langen Schlangen ausmachen können, die vor dem Laden waren, zum Teil auch ohne Masken und Abstand“, sagt die Bürgermeisterin. Wenn jemand auf Aufforderung der Beamten seine Maske aufzog, dann blieb es dabei. Aber bei einigen Uneinsichtigen wurden auch die Personalien aufgenommen, sie müssen mit Ordnungsgeldern rechnen. Ein Verstoß gegen die Maskenpflicht kann mit 50 Euro belangt werden. „Vor allem aber gab es noch mal Ansprachen in Richtung der Gastronomen, denn es ist in ihrer Verantwortung dafür zu sorgen, dass Masken- und Abstandsregeln in der Schlange eingehalten werden.“
3 Die Ordnungshüter waren präsent: Drei Teams vom Ordnungsamt waren in den Wochenendnächten unterwegs, zusätzlich natürlich Polizei. Zeitweise parkten auf dem Münzplatz auch die Wagen des Kommunalen Vollzugsdienstes. „Die Präsenz wird von den meisten Bürgern nicht als bedrohlich, sondern sogar als positiv wahrgenommen“, ist Bürgermeisterin Ulrike Mohrs überzeugt. Freitag und Sonntag sei es überhaupt kein Problem gewesen, Samstag aber war die Stadt voll. „Und da gibt es immer einige, die mit dem Alkohol nicht zurechtkommen oder eine Grund-Aggressivität haben. Das nehmen wir nicht hin.“
4 Es soll neue Verweilverbote geben: Auf den Plätzen in der Stadt, an den Flussufern, am Deutschen Eck und an den Rheintreppen sei alles gut gelaufen, sagt Ulrike Mohrs, insofern gibt es keine Notwendigkeit, dort erneut Verweil- oder Akoholverbote auszusprechen. Voraussichtlich schon am kommenden Wochenende soll ein Verweilverbot aber für die drei Bereiche Münzstraße, „Auf der Danne“ und „Am Florinsmarkt“/Burgstraße ausgesprochen werden, und zwar aus Sicherheitsgründen. Stellenweise war es da so voll, dass die Fußstreifen kaum durchkamen, geschweige denn ein Einsatzwagen, sagt Ulrike Mohrs. „Wenn wirklich etwas passieren würde, kann man ja nicht jeden Einzelnen bitten, mal zur Seite zu gehen.“ Insofern soll hier das normale Durchgehen, nicht aber das Stehenbleiben in Gruppen erlaubt werden. „Wir schauen jedes Wochenende neu“, sagt die Bürgermeisterin. „Wir wollen dafür sorgen, dass es hier in Koblenz keine Zustände wie vor einer Woche in Köln oder Münster gibt.“
5 Nicht nur die Altstadt war an diesem Wochenende Hotspot: Aus dem ganzen Stadtgebiet gingen vor allem am Samstag Anrufe bei der Leitstelle ein, in einem hohen dreistelligen Bereich, so Mohrs. Viele nannten Ruhestörung durch Partys bei Nachbarn als Grund. „Wenn wir hinkamen, fanden die Beamten aber entweder nichts mehr vor oder die Leute reagierten auf die Ansprache und beendeten den Lärm“, so Mohrs. Zu der überschäumenden Stimmung hatte sicherlich der hohe Sieg der Fußballer beigetragen. Ob der sich so wiederholt? Man wird sehen.