Eigentum auf dem Oberwerth
Fast alle Luxuswohnungen im Bunker in Koblenz verkauft
Die Arbeiten am alten Bunker in der Goethestraße gehen weiter. Aktuell werden die grob ausgefrästen Stellen in der Fassade mit einer Seilsäge sauber durchtrennt, die dann die Durchbrüche zur Goethestraße hin bilden.
Katrin Steinert

Eine der teuersten Wohnadressen entsteht in den übrig gebliebenen Mauern eines Hochbunkers auf dem Koblenzer Oberwerth: 14 Eigentumswohnungen, von denen schon die meisten einen Besitzer haben. Bald soll der Rohbau beginnen. So ist der aktuelle Stand.

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Die geräuschvollen Abrissarbeiten am Bunker auf dem Oberwerth befinden sich auf der Zielgraden. In absehbarer Zeit soll der Rohbau für die 14 Luxuswohnungen beginnen, die mittlerweile erfolgreich verkauft werden. Auf dem Markt sind nur noch eine der großen Wohnungen – Erdgeschoss mit Garten – und drei kleinere zur Goethestraße hin.

Einige Wochen wird es aber noch dauern, bis die Fräse die alte Bodenplatte des Bunkers beseitigt hat. Während des Baustellenbesuchs mit Immobilienmakler Carsten Unger ist ihr lautes Mahlen zu hören. Wasserbrausen halten das Gerät, Sand und Beton feucht.

Die Fräse frisst sich in die Bodenplatte. Wasserbrausen halten den Beton feucht, um Staub zu vermeiden.
Katrin Steinert

Wer regelmäßig hier vorbeigeht, sieht: Die Arbeiten sind deutlich vorangekommen. Auf dem hinteren Gelände, dort wo die Gärten und ein großer Gemeinschaftsgarten geplant sind, ist es geordneter als zuletzt. Die Betonbrocken, von denen einige so groß wie Autos waren, sind in monatelanger Fräsarbeit zerkleinert worden – und das staubigtrockene Material wurde „endlich!“ – so die Anwohner – abtransportiert.

Dieses flog zuvor an heißen Tagen und bei Wind durch das Wohnviertel und ließ sich auf Fenstern, Autos und Gartenmöbeln nieder. Zum Schutz von Passanten und Anwohnern wurden nun, wo wieder am Bunker gearbeitet wird, die aufragenden Fassadenteile mit einem Netz umspannt, „damit Staub und fliegende Teilchen abgefangen werden“, erklärt Unger.

Deutlich aufgeräumter sieht es nun auf dem Baugelände aus – aufgenommen vom hinteren Bereich in Richtung Bunkermauern/Goethestraße.
Katrin Steinert

Ende Juli soll der Abriss erledigt sein und die neue Bodenplatte gegossen werden. In der Tiefgarage werden 14 Stellplätze entstehen. Die Einfahrt erfolgt über die Seite, an der heute schon der Zuweg ist. Die Erdgeschosswohnungen haben alle einen Garten, die der drei Etagen darüber haben Balkone. „Wer keinen Garten hat, kann sich ein Buch und Getränke schnappen und im großen Gemeinschaftsgarten entspannen“, sagt der Makler. Er betont, wie grün der Oberwerth generell sei, und zeigt auf seinem Handy eine Luftaufnahme des Bunkerstandorts, auf der eine große zusammenhängende Grünfläche zu sehen ist.

Die Nachbarn, die jahrelang an der Bauruine wohnten und den Baufortschritt herbeisehnten, freuen sich, dass es weitergeht. Nur der Schmutz sowie der monatelange Abbruchlärm und die enormen Erschütterungen machen ihnen zu schaffen. Zuletzt wieder vermehrt der Staub. Unger erklärt: „Ganz lassen sich Schmutz und Lärm leider nicht vermeiden.“ Er verstehe den Unmut. Nach der Kritik, die unsere Redaktion aufgriff, tat sich etwas.

Hinten auf dem Gelände wird der Gemeinschaftsgarten entstehen, der an bestehende Grünflächen und Gärten der Anwohner angrenzen wird.
Katrin Steinert

„Es wurden neue Wasserwerfer angeschafft, aber die waren einmal falsch positioniert“, gibt Unger zu bedenken. Er habe den Anwohnern, die sich beschwerten, Gutscheine für eine Autowäsche gegeben. Sieben Stück waren es, die er persönlich vorbeibrachte. Er sei für jeden ansprechbar, versuche, bei Problemen zu tun, was er kann.

Obwohl noch nichts gebaut ist, läuft der Verkauf der exklusiven Eigentumswohnungen sehr gut. Vorher tat sich jahrelang nichts. Im Herbst 2024 wurden Unger, Bezirksleiter Immobilien, Handelsvertreter der LBS Immobilien GmbH Südwest, und sein Team mit dem Projekt beauftragt. Sie stellten es strategisch neu auf, wie der Makler gegenüber unserer Redaktion erklärte. „Dazu gehörten eine vollständige Überarbeitung des Konzepts, hochwertige Visualisierungen, eine neue Homepage sowie eine klare Zielgruppenansprache.“ In diesem Prozess erhielt das Wohnprojekt den Namen „Goethe Living“.

Seit Januar läuft die Vermarktung der 80 bis 236 Quadratmeter großen Luxuswohnungen, die zwischen 500.000 und mehr als 1.600.000 Euro kosten. Ende April waren 35 Prozent der Fläche verkauft, heute sind bereits 70 Prozent veräußert. Die Eigentümer haben Mitsprache bei der Gestaltung des Grundrisses, können sich Bodenmaterial und vieles weitere individuell aussuchen. Der Rohbau soll zum Jahreswechsel fertig sein, sagt Unger, der auf Instagram regelmäßig den Baufortschritt zeigt, unter anderem mit aufwendigen Videoproduktionen. Bei einem Objekt dieser Preisklasse gehört offenbar auch eine erstklassige Baubegleitung dazu. „Natürlich wollen die Kunden sehen, was und dass sich was tut“, sagt der Fachmann.

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