Seit Jahren ist der Evensong in Koblenz ein fester Ort des gemeinsamen ökumenischen Gebetes und wird jeden ersten Sonntag im Monat um 17 Uhr in den Wintermonaten in der Basilika St. Kastor und im Sommer (Mai bis Oktober) in der Florinskirche gefeiert. Im Bach-Jahr 2025 gibt es eine Neuerung: Der Evensong wird durch Bach-Kantaten erweitert, bleibt aber in der Grundstruktur eines Gottesdienstes erhalten.
Thema des jüngsten Abendgebets, dessen Liturgie Wolfgang Hüllstrung und Johannes Stein zelebrierten, war die Kantate „Mit Fried und Freud fahr ich dahin“, die zum ersten Mal auf den Tag genau vor 300 Jahren am Fest Mariä Lichtmess aufgeführt wurde. Und diesmal wollten den Evensong in St. Kastor so viele Menschen mitfeiern, dass sogar noch reihenweise Stühle aufgestellt werden mussten.
Göttliches Licht ist wunderbares Thema
Das Mitfeiern lohnte sich aber nicht nur wegen des wunderbaren Themas des göttlichen Lichts, dass den ganzen Erdkreis erfüllt. Nein, auch ein wunderbarer Klang erfüllte das Gotteshaus. Dafür sorgten das Univokal-Ensemble und die Cappella Accademia sowie drei Solisten und Organist Henrik Hasenberg unter der Gesamtleitung von Christian Jeub.
Bei den Solisten konnten die Zuhörer auch eine wirklich nicht alltägliche Stimme erleben: die des Countertenors Luca Segger aus Köln. Begleitet von Flöte und Oboe d’amore sang er mit seiner Altstimme vom Vertrauen auf Jesus auch in der Sterbestunde. Tenor Sebastian Haake und Bariton Peter Rembold vom Koblenzer Opernchor brachten im Duett das Motiv des Lichtes musikalisch zum Strahlen.
Der nächste Evensong wird am Sonntag, 2. März, 17 Uhr, in St. Kastor gefeiert. Die jungen Musiker der Uni Koblenz sowie Solist Janik Nagel kann man schon am Freitag, 7. Februar, 19 Uhr, beim Symphoniekonzert auf dem Campus mit Dvorak 8. Symphonie und Webers 1. Klarinetten-Konzert erleben.