Das Hefje-Areal, das in Neuendorf als Schandfleck gilt, verändert sein Gesicht: Vor Kurzem wurde die Mauer, die noch von der einstigen Spätkneipe Hefje übriggeblieben war und ein Stück der Hochstraße säumte, abgerissen. Sie soll einsturzgefährdet gewesen sein und damit eine Gefahr für vorbeikommende Passanten und Autos dargestellt haben, sagt ein gut informierter Neuendorfer.
Schon seit einiger Zeit laufen wieder Arbeiten auf dem Eckgelände an der Herberich- und Hochstraße, nachdem es vom Unrat und Sperrmüll nahezu befreit worden war. Augenzeugen berichteten unserer Zeitung, dass dort Aushub aus dem hinteren Keller aufgetürmt lag. Weitere Massen wurden direkt im Container abtransportiert, und der Keller dann mit Lavasplit gefüllt.
Wo einst die Neuendorfer Spätkneipe Hefje stand, gibt es heute schmuddelige Behausungen für sozial Schwache, und im Innenhof lagert lauter Unrat. Jetzt hat sich das Umweltdezernat der Koblenzer Kripo Zutritt zum Gelände verschafft und stellenweise den Boden aufgebaggert, wie Augenzeugen berichten.Einsatz in ehemaliger Kneipe in Neuendorf: Polizei verschafft sich Zutritt zu „Schrottplatz“
Auf Nachfrage unserer Zeitung zu den Arbeiten auf dem Gelände, das schon lange für Gesprächsstoff sorgt, erklärt die Pressestelle der Stadtverwaltung Koblenz: „Die Wandfragmente wurden bereits zum Teil vergangenen Freitag (25. Oktober, Anm. d. Red.) abgebrochen und werden im Laufe dieser Woche nahezu restlos zurückgebaut.“ Pressesprecher Thomas Knaak berichtet, dass auch die offenen Kellergewölbe fachmännisch gefüllt werden.
Die Stadt Koblenz verschärft ihr Vorgehen gegen einen bekannten Koblenzer Schrottimmobilienbesitzer: Jetzt wurden dem Mann mehrere Aktenbescheide öffentlich zugestellt. Dieser verfügt offenbar über keine gültige Meldeadresse.Wegen Müll und Mängeln: Koblenz stellt Besitzer von Schrotthäusern öffentlich Bescheide zu
Dem Koblenzer gehören mehrere heruntergekommene Immobilien in Koblenz.
Vor rund zehn Jahren kaufte der heute 49-Jährige auch das Gelände samt Spätkneipe Hefje, von der das Areal seinen Spitznamen hat. Das Gebäude ließ es 2015 abreißen. Seitdem verkam das Areal zunehmend und wurde als Lagerplatz für Sperrmüll, ausgediente Reifen, Schutt, Kühlschränke etc. genutzt. In den angrenzenden Wohnungen brachte er sozial schwache Mieter unter. Die Stadt untersagte das Vermieten und den Zutritt, weil die Zustände dort menschenunwürdig seien.
Prozess wegen Bodenverunreinigung
Mittlerweile ist der Eigentümer wegen Bodenverunreinigung und unerlaubten Umgangs mit Abfällen auf dem Gelände angeklagt. Ihm wird vorgeworfen, giftigen Müll in den Kellergewölben gelagert zu haben. Ein Termin für den Prozess steht bislang noch nicht fest, hieß es vor Kurzem auf Anfrage unserer Zeitung aus dem Amtsgericht.