Die Kinder, die durch den Krieg einen oder gar beide Elternteile verloren haben, verleben auf dem Pfadfinderzeltplatz in Eitelborn eine unbeschwerte Woche, die von abwechslungsreichen Aktivitäten, sportlichen Herausforderungen, Bastelstunden, Wanderungen oder einem ausgelassenen Tanzabend geprägt sind, teilt die Stadtverwaltung mit.
Eine Betreuerin berichtete, dass sich ein Kind zunächst daran gewöhnen musste, dass keine Sirenen heulen. Es gab an, nun seit längerer Zeit mal wieder beruhigt schlafen zu können. Organisator Austin Harrington von der Ukraine-Hilfe Koblenz sagte: „Wir sind sehr froh, dass wir den Kindern ein wenig positive Energie, Erlebnisse und neue Freundschaften im Kindercamp bieten können.“
Auf Worte und Unterschriften folgen nun Taten: In Kürze findet das erste gemeinsame Projekt der Städte Koblenz und Uman (Ukraine) statt. Bei einem internationalen Kinderkamp in der Großregion Koblenz machen ukrainische Jungen und Mädchen eine Auszeit vom Kriegsalltag - zusammen mit Einheimischen.Förderer für Kindercamp gesucht: 15 junge Ukrainer erholen sich in Region Koblenz
Am Donnerstag stand für die Campteilnehmer ein Ausflug nach Koblenz auf dem Programm. Nach Frühsport und Frühstück starteten sie am Rathaus per Smartphone die Stadtrallye mit „Luzie & Lione“. Am Deutschen Eck erhielten sie Urkunden und einen Koblenz-Magneten. Den verteilte Kultur- und Bildungsdezernent Ingo Schneider, der auch den zehn Betreuern mit einem kleinen Geschenk dankte. Anschließend fuhren die Kinder zum Freibad Oberwerth.
Schneider erklärte am Rande des Treffens: „Als wir hörten, dass die örtliche Ukraine-Hilfe ein Camp für geflüchtete Kinder in der Gegend rund um Koblenz plant und überlegte, dass man die neue entstehende Städtepartnerschaft mit Uman einbeziehen könnte, waren wir begeistert von der Idee.“ Dies sei eine gute Gelegenheit gewesen, jetzt sehr schnell eine erste gemeinsame Aktion planen zu können für die Kinder aus Uman. So konnte ihnen eine achttägige Auszeit vom Krieg ermöglicht werden, betonte Schneider weiter.
Er zeigte sich begeistert davon, was die städtische Kulturabteilung und die Ukraine-Hilfe in kürzester Zeit auf die Beine gestellt haben. So mussten binnen sechs Wochen unter anderem Zelte, Küchen, Lebensmittel- und Getränkelieferungen organisiert werden. Zudem wurden Sponsoren organisiert. red