Lastenrad kann kostenlos beispielsweise für Einkaufshilfen ausgeliehen werden
Ehrenamtliche Hilfe per Lastenrad: Nachbarschaft ist jetzt auf zwei Reifen unterwegs
Da geht eine Menge rein: Mit dem neuen Lastenrad fahren Ehrenamtliche der Nachbarschaftshilfe Süd zum Beispiel Einkäufe, oder das AWO-Quartiersbüro nutzt das Rad für Transporte. Jan Buchbender (links) von der Nachbarschaftshilfe und Jürgen Gerz, Leiter des Seniorenzentrums in der Laubach, sind überzeugt, dass ein Lastenrad in der Vorstadt das ideale Transportmittel ist. Foto: Doris Schneider
Doris Schneider

Vorstadt. Nachbarschaft, das ist füreinander einstehen. Einander helfen, wenn Unterstützung nötig ist. Oft auch ganz praktisch, mit Einkäufen beispielsweise. Und die müssen die Ehrenamtlichen nun nicht mehr schleppen: Die Nachbarschaftshilfe Koblenz-Süd ist stolze Besitzerin eines Lastenrades. Den Tag der Nachbarschaft mit einem Infostand vor dem Quartiersbüro der AWO nutzen Jan Buchbender von der Nachbarschaftshilfe und Jürgen Gerz, Leiter des AWO-Seniorenzentrums in der Laubach, um das Rad und die neue Ausrichtung des Quartiersbüros vorzustellen.

Es sieht schon ein bisschen imposant aus, das funkelnagelneue Lastenrad. Natürlich ist es ein E-Bike, denn sonst könnte das ganz schön anstrengend werden. Die Idee, ein Lastenrad anzuschaffen, war naheliegend, sagt Jan Buchbender. Er selbst macht ohnehin in der Vorstadt alle Wege mit dem Rad oder zu Fuß, und wenn er selbst für eine Dame einkauft, dann immer mit seinem privaten Lastenrad. „Die Dame lacht schon immer und sagt, wie kann es sein, dass Sie so schnell sind, wir haben doch eben erst telefoniert“, erzählt Buchbender. Das geht eben nur mit dem Fahrrad. Für ein städtisches Umfeld wie die Vorstadt das perfekte Verkehrsmittel.

Und eins, das die Umwelt nicht belastet. Auch das spricht enorm für die Anschaffung. Denn für den Preis – rund 6500 Euro – hätte man auch fast schon ein kleines Auto bekommen. Selbst finanzieren muss die Nachbarschaft das wertvolle Ca-Go-Gefährt übrigens nicht: Die Hälfte hat das Unternehmen selbst gesponsert, den Rest die Lotto-Stiftung übernommen, freuen sich Buchbender und Gerz. Das Rad steht jetzt gesichert in einer Garage. Das AWO-Quartiersbüro und die Nachbarschaftshilfe nutzen es, und wer es für einen sozialen Zweck ausleihen möchte, der kann das kostenlos tun. „Es gibt eine kleine Einweisung, aber da kommt man schnell klar, auch wenn man wie ich nie zuvor auf einem E-Bike saß“, sagt Jürgen Gerz. Derzeit können nur Ehrenamtler der Nachbarschaftshilfe und anderer sozialer Einrichtungen das Lastenrad nutzen, gebucht wird es dafür bei Quartiersmanagerin Dorothe Struschka (Tel. 0261/914.983 49, E-Mail Dorothe.Struschka@AWO-Rheinland.de). An einer möglichen Lösung für andere mit Fahrtenbuch und Vertrag wird gerade gearbeitet, so Jan Buchbender.

Das AWO-Quartiersbüro und die Nachbarschaftshilfe arbeiten auch in anderen Projekten eng zusammen. Hatte das Quartiersbüro in den ersten beiden Jahren einen Schwerpunkt auf Senioren und Demenzerkrankte, so hat sich dieser Fokus jetzt geweitet, berichtet Gerz. Denn jeder kann mit dafür sorgen, dass aus einem eigentlich zufälligen Wohnviertel eine lebendige, helfende Nachbarschaft wird, das zeigen die vielen Kontakte, die auch die Corona-Zeit überstanden haben. Das Büro der Nachbarschaftshilfe, die jetzt organisatorisch beim Sozialdienst katholischer Frauen angesiedelt ist, ist denn auch im Quartiersbüro in der Schenkendorfstraße 31 zu Hause. Hier erreichen Hilfesuchende und Hilfewillige zu den Bürozeiten montags 10 bis 12 und donnerstags 14 bis 16 Uhr jemanden unter der Nummer 0157/507.093 53.

Von unserer Redakteurin Doris Schneider

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