Von unserem Redakteur Ingo Schneider
Bis ins kommende Jahr sollen 31 Millionen Euro in Umbau und Modernisierung fließen. Und klar ist: Es geht nicht nur darum, Ersatz für den einstigen Ankermieter zu finden. ECE will die Umbruchphase nutzen, um das Center fit für die nächsten Jahrzehnte zu machen. Der größte Mieter ist gegangen, dafür folgen jetzt die umfangreichsten Umbaumaßnahmen der vergangenen 30 Jahre, wie Center-Manager Stephan Antwerpen ankündigt.
Arbeiten bei laufendem Geschäft
Ziel ist es, das Löhr-Center in seiner Position als das Familiencenter zu stärken und zu modernisieren, erläutert Knut Volquardsen, Project Director Development bei ECE. Schicker soll es werden, klarer, moderner – es soll sich aber weiterhin vom Forum Mittelrhein abgrenzen, das mehr auf jüngeres Publikum zielt. Auch wenn die anstehenden Arbeiten weit über die ehemaligen Globusflächen hinausgehen, waren diese doch in den vergangenen Wochen die größte Baustelle, wie Holger Meyer, Project Manager Construction bei ECE, berichtet. Alles wurde entkernt, die Rolltreppen zwischen den beiden Etagen entfernt, das Loch in der Decke geschlossen. Ein aufwendiges Verfahren, da Baumaßnahmen zur Verstärkung der Statik notwendig wurden, die sich bis ins Untergeschoss zogen – und das bei laufendem Betrieb der dortigen Geschäfte. Außerdem gab es auf der Globusfläche viel Arbeit, weil diese in der Substanz doch arg in die Jahre gekommen ist.
Mit Hochdruck wurde vor allem am oberen Stockwerk gearbeitet, denn schon in der nächsten Woche wird Rewe seine Mietfläche übernehmen und mit dem Innenausbau beginnen. Der Lebensmittelanbieter will voraussichtlich Ende Oktober öffnen. Der bereits vorhandene Drogeriemarkt DM rückt näher an Rewe heran und wird auch seine Fläche erweitern: von 350 auf 800 Quadratmeter. Mit beidem zusammen will ECE „wieder die Nahversorgungskompetenz im Löhr-Center stärken“, wie Project Director Knut Volquardsen betont.
Für die freien Flächen im Erdgeschoss steht die ECE bereits in Verhandlungen mit mehreren Modehäusern. „Große, namhafte Ankermieter“, wie Knut Volquardsen betont. Die Entscheidung ist noch nicht gefallen, Namen will er daher noch nicht nennen. Einige kleinere Mieter werden noch hinzukommen.
Die Modernisierung des Centers insgesamt wird sich bis ins kommende Jahr ziehen. Decken, Fußböden, Beleuchtung, Optik: „Wir stellen alles auf den Prüfstand“, so Volquardsen. Das Ergebnis steht noch nicht fest. Was aber schon klar ist: Die Rollbänder, die vor dem Globuseingang vom Erdgeschoss in den ersten Stock führen, werden verschwinden, da sie nicht mehr für die Einkaufswagen gebraucht werden. An anderer Stelle wird es „normale“ Rolltreppen geben. Und diese werden sich auf zwei Stellen im Erdgeschoss verteilen – an einer Stelle die, die nach oben führen, an anderer Stelle die nach unten. Dafür werden die Geschäfte rund um die bisherigen Rollbänder mehr Platz erhalten. Und auch der Eingangsbereich Richtung Wöllershof neben den Globusflächen soll völlig neu gestaltet werden, wie Center-Chef Antwerpen berichtet. Der Platz vor dem Center an dieser Stelle soll zudem mehr Aufenthaltsqualität erhalten – durch eine Neugestaltung und Außengastronomie.
Klares Bekenntnis zum Standort
Große Pläne für die „etwas betagte Dame“, wie Project Manager Volquardsen das Löhr-Center nennt. Den Gerüchten vom möglichen Aus für das Haus, die sich in Koblenz hartnäckig halten, spätestens seit der Globus-Weggang beschlossene Sache war, erteilt er eine klare Absage. Volquardsen: „Es gab für uns nie einen Zweifel am Bestand des Centers.“ Bei der Modernisierung habe man sich letztlich entschlossen, „nicht zu kleckern, sondern zu klotzen“. Die beschlossenen Investitionen seien „ein klares Bekenntnis“. Damit soll das Center fit gemacht werden – mindestens für die nächsten 30 Jahre.