Ansprechpartner der Earth Hour erklärt den Hintergrund der Mitmachaktion
Earth Hour am Samstagabend: Koblenz macht das Licht aus
Marcel Rolf Hoffmann
privat

Koblenz. Weltweit setzen Städte und Menschen in mehr als 180 Ländern an diesem Samstag, 27. März, ein Zeichen für den Klimaschutz und knipsen um 20.30 Uhr für eine Stunde das Licht aus. In Koblenz werden dann auch das Reiterstandbild am Deutschen Eck sowie die Festung Ehrenbreitstein mit ihrem Hang dunkel sein. Marcel Rolf Hoffmann, Ansprechpartner der Earth Hour in Koblenz, freut sich, wenn viele Menschen an dieser Aktion des WWF – World Wide Fund for Nature – mitmachen und zu Hause 60 Minuten alles dunkel lassen. Der 45-Jährige ist Schauspieler am Theater Koblenz und lebt in einer Patchworkfamilie.

Marcel Rolf Hoffmann
privat

Herr Hoffmann, Sie rufen zur Beteiligung an der Earth Hour auf. Was werden Sie mit Ihrer Familie in dieser dunklen Stunde machen?

Festlegen kann ich das noch nicht. Als Schauspieler des Theaters Koblenz könnte es sein, dass ich eine Probe habe. Viel schöner fände ich es, wenn sich an diesem Abend unsere Kinder entscheiden würden, ihre PCs und andere Endgeräte auszulassen wie wir Eltern auch, bestenfalls sogar bis zum Ende des Tages. In dieser Zeit entschleunigen wir, haben plötzlich so viel Zeit für andere Dinge, beispielsweise ein gutes bereits vorbereitetes Essen aus regionalen und ökologisch produzierten Produkten bei Kerzenschein, mit den Kindern ein Gesellschaftsspiel zu spielen oder einfach nur mal sich auszusprechen und füreinander da zu sein. Das fällt vielen – auch mir – in dieser belastenden Zeit der Pandemie zunehmend schwerer.

Warum, denken Sie, nutzt die Aktion der Klimarettung etwas?

Die Aktion selbst hat regional oder weltweit keinen bedeutenden direkten Klimaschutzmehrwert durch Energieeinsparung. Sie ist vielmehr ein weltumspannender und symbolischer Akt der Gemeinschaft. Durch diese Klimaschutzkampagne werden Millionen Menschen für das Themenfeld Klimaschutz, Verkehrs-, Energie- und Ernährungswende sowie Wenden in der Land- und Forstwirtschaft und für Artenschutz und Klimagerechtigkeit sensibilisiert. Daraus motiviert fassen viele Menschen den Entschluss, in regionale Aktionsgruppen, Umweltverbände und -vereine oder Bürgerinitiativen einzutreten. Davon gibt es auch in Koblenz eine Vielzahl. Je größer und bunter in einer Kommune Klima- und Umweltschutz vernetzt agieren, desto einfacher und schneller gelingt es, den gesellschaftlichen Willen auch politisch umzusetzen. Ich bin dankbar, dass Dagmar Körner, die Klimaschutzbeauftragte der Stadt Koblenz, bereits 2012 die Earth Hour in unserer Stadt etablieren konnte.

Licht ausknipsen ist das Symbolische. Wie helfen Sie ganz konkret im Alltag, das Klima zu schützen?

Neben den alltäglichen Möglichkeiten, Energie zu sparen und diese zudem als zertifizierten Ökostrom zu beziehen, setze ich auf das Rad und den ÖPNV im Stadtverkehr und versuche, den ökologischen Fußabdruck in allen Lebenssituationen möglichst gering zu halten. Zudem engagiere ich mich in zahlreichen Klimaschutzorganisationen und bin Redakteur des bundesweit agierenden Klimaschutznetzes.

Von unserer Redakteurin Katrin Steinert

Top-News aus der Region