„Das war nicht so motivierend und deshalb freue ich mich, dass auch dieses Jahr wieder so viele mitgemacht haben, da können wir für unseren Stadtteil auch stolz drauf sein“, erklärt Ralph Hiller, der sich auch um die Organisation gekümmert hat. Begonnen hatte das Engagement bei der Saubermachen-Aktion 2016.
Damals wurde der Verein „Goldgrube aktiv“ ins Leben gerufen, der sich mit verschiedenen Projekten und Aktionen verdient gemacht hat. So wurde zum Beispiel eine Stadtteil-Zeitung gegründet, um die sich hauptsächlich Horst-Peter Birk kümmert. Ein anderes Beispiel ist der Spielzeug-Container am Overbergplatz. Ralph Hiller war damals Vorsitzender des Fördervereins der Kita St. Franziskus. Wie er weiter berichtet sind beim Dreck-weg-Tag jedes Jahr zwischen 35 und 40 Teilnehmer dabei, darunter auch viele Kinder.
Welche Stellen in der Goldgrube besonders betroffen sind
Als guter Kenner seines Stadtteils kennt Hiller auch die neuralgischen Punkte, wo besonders viel Müll anfällt. Das sind unter anderem die Bogenstraße entlang der Bahnlinie, die Beatusstraße entlang des Hauptfriedhofs, der Overbergplatz, der Jean-Elsner-Platz und als Schwerpunkt für illegale Ablagerungen von großem sperrigem Müll der Sandgaßweg als Zufahrt zur „Schmitzers Wiese“. Die Stadt stellt Handschuhe, Müllsäcke, ein Verpflegungspaket oder alternativ einen kleinen Zuschuss für eine private Bewirtung und holt den Unrat an Sammelpunkten ab.
Die RZ begleitet die ehrenamtlichen Umweltschützer entlang des Hauptfriedhofs und am Sandgaßweg, wo sich die Tennisanlagen des Postsportvereins befinden: In der Beatusstraße sind neben Ralph Hiller auch Regina Walter, Martina Luig und Dennis Tritsky mit Gartengeräten und Greifzangen aktiv. Hier gibt es nicht die spektakulären Funde, das Knifflige in diesem Bereich ist, dass sich jede Menge Kleinmüll in der dortigen Hainbuchenhecke und dem Efeu-Bodendecker verfangen hat.
Hier finden wir den typischen Müll von Leuten, die vom Bahnhof zur nahegelegenen Schule gehen.
Ralph Hiller läuft Schwerpunkte ab.
Das erschwert das Einsammeln besonders. Ralph Hiller erklärt: „Hier finden wir den typischen Müll von Leuten, die vom Bahnhof zur nahegelegenen Schule gehen.“ Vor allem sammeln sich hier Getränkeflaschen und -dosen, leere Tetrapacks, Zigarettenkippen und jede Menge Verpackungen von Süßigkeiten oder Brötchentüten. In der Hecke hängen noch Corona-Masken.
Was Hiller besonders empört sind neben den Aluverpackungen oder Plastikdeckeln von Kaffee-to-Go-Bechern, die nicht verrotten, die zahlreichen Plastikbeutel mit Hundekot. „Was müssen die Leute im Kopf haben, die so was einfach wegschmeißen“, schimpft er. Martina Luig lobt, dass so viele Kinder beim Aufräumen mitmachen: „Wenn man einmal dabei war, überlegt man sich besonders, ob man einfach was fallen lässt.“
Die großen Brocken finden die ehrenamtlichen Helfer am Sandgaßweg. Hier haben Daniel Schwandt, Wanner Knauer, Jürgen Korth und die beiden Jungs David und Jonathan Hübinger neben zahlreichen Flaschen zwei Autoreifen, einen Autokindersitz, eine Möbelplatte und einen Betonpfeiler geborgen. Später kommt Ralph Hiller noch mit einer Tür und einer Küchenarbeitsplatte zurück. In dem Hanggelände zur Tennishalle hin liegen noch jede Menge Bauschutt: darunter Fliesenreste, Steine und Waschbetonplatten. In dem unwegsamen Gelände stoßen die Helfer oft an ihren Grenzen. „Da muss man schon mit schwerem Gerät rein“, sagt Daniel Schwandt.
Im Verlauf der Aktion erscheint Hans-Willi Koch, der Abteilungsleiter Tennis des Postsportvereins: „Ich muss euch ein ganz großes Lob aussprechen.“ Auch er weiß einiges zu berichten: „Unser Platzwart ist auch sehr bemüht. Kürzlich hat er rund 30 Reifen gefunden und einen Koffer voller Flaschen. Das wurde dann von städtischen Mitarbeitern abgeholt.“ Für die Ehrenamtler aus der Goldgrube endet der Einsatz beim gemütlichen Zusammensein in der Garage von Familie Hiller. mit Würstchen, Brötchen und kalten und warmen Getränken wurde reichlich vorgesorgt.