Tatort Koblenzer Altstadt
Die Hauptfigur im neuen Krimi: Ein Kater mit Tolle
Die Autorin Birgit Fey liest aus ihrem Katzenkrimi „Frühstück mit Elvis“.
Winfried Scholz

Eine spannende Flucht, neue Freunde, ein mysteriöses Verbrechen: Autorin S. Sagenroth, mit bürgerlichem Namen Birgit Fey, hat ihren neuen Krimi vorgestellt. Das Besondere: Die Hauptrolle spielt Kater „Elvis“

Elvis ist ein ansehnlicher schwarzer Kater mit weißem Pelzkragen und weißen Stiefeln. Er heißt so, weil die Fellzeichnung am Kopf so aussieht wie die verwegene Tolle der Rocklegende. Er hat auch einen ähnlich eleganten Hüftschwung drauf. In den Augen der Katzendamen ist er zudem der beste Sänger in lauen Frühlingsnächten. Elvis lebt seit Jahren bei Klärchen, einer älteren Witwe, in der Koblenzer Altstadt.

Bereits das siebte Buch der Autorin

Elvis ist die Hauptperson in dem Koblenzer Katzenkrimi „Frühstück mit Elvis“. Autorin ist S. Sagenroth. Mit bürgerlichem Namen heißt die gebürtige Koblenzerin Birgit Fey. Der Katzenkrimi ist bereits ihr siebtes Buch. Zum ersten Mal hat sie hier ihre seit Kindestagen bestehende Liebe zu den Samtpfoten schriftstellerisch thematisiert.

Im Rahmen der regelmäßigen literarischen Veranstaltungen beim Bauern- und Winzerverband (BWV) Rheinland-Nassau in der Karl-Tesche-Straße las Birgit Fey vor zahlreichen Besuchern aus ihrem Krimi. Verbunden mit der Lesung war eine Weinprobe mit edlen Tropfen des Leutesdorfer Winzers Rudolf Hugemann.

Die Autorin Birgit Fey und der Winzermeister Rudolf Hugemann
Winfried Scholz

Wie BWV-Pressesprecher Herbert Netterer erklärte, gab es seit 20 Jahren bereits rund 40 literarische Veranstaltungen in der BWV-Bezirksgeschäftsstelle im Rauental.

Bei der Lesung wird rasch klar, dass es sich bei der Autorin um eine ausgesprochene Katzenkennerin handelt – so wie sie den Charme, aber auch die verschiedenen Raffinessen der Fellnasen beschreibt. Zugleich auch die negativen Situationen, die die Tiere aus verschiedenen Gründen oft erleiden müssen.

Mit der Katzenhilfe nach Deutschland gekommen

Elvis ist eine Fundkatze aus Lanzerote und ist mit der Katzenhilfe nach Deutschland gekommen. Es geht ihm gut bei Klärchen. Beim Frühstück, von dem er immer was abbekommt, rollt er sich an ihren Füßen ein. Er mag auch ihre Filme und die Musik aus den 1960er- und 1970er Jahren, auch die seines Namensgebers. Wenn Klärchen etwas vergessen hat, stupst er sie an. Sie lobt ihn: „Du bist ein sehr kluger Kater.“ Sie nennt ihn öfter Kommissar Elvis. Was später ja noch eine Rolle spielen soll.

Doch eines Tages ist es mit der Idylle vorbei. Schon öfter hat sich Elvis auf ihren Koffer gesetzt, um zu verhindern, wenn Klärchen den für ihre Reisen packen wollte. Aber diesmal packen die Menschen mehr Kleider und sperren ihn in diesen verhassten viel zu engen Käfig. In den wurde er oft gesteckt, um ihn zu den Menschen zu bringen, die ihm dann Nadeln ins Fell jagten.

Kulinarischer Mittelpunkt ist die Trattoria Da Raffaele in der Gemüsegasse.
Winfried Scholz

Diesmal geht es nach Elvis’ Worten in den Knast. So empfindet er das Tierheim. Umgeben ist er von Artgenossen, die ihn mit neugierigen, forschenden, mitleidigen oder feindlichen Blicken konfrontieren. Als einer ihm sagt: „So ein alter Kater wie du, den wird hier keiner mehr haben wollen“, schmiedet Elvis Pläne für eine Flucht, die ihm auf abenteuerliche Weise gelingt.

Ein Kater auf der Flucht

Er nutzt eine unübersichtliche Situation aus, als die Katzentoiletten gereinigt werden. Er springt in einen offenen Müllsack und sitzt nun erst einmal in der Scheiße. Als die Müllmänner die Tonnen auskippen, flüchtet er zunächst in ein Gebüsch, wo er sich gründlich reinigt. An dem zum Tierheim benachbarten Autohof im Rübenacher Wald springt er in ein Auto, das ihn als blinder Passagier in die Koblenzer Innenstadt bringt.

Die Gemüsegasse spielt eine wichtige Rolle in dem Krimi.
Winfried Scholz

Hier gelangt er zum Schloss, weiter zum Gerichtsgebäude, ans Deutsche Eck, zur Kastorkirche und dann in die Altstadt. Meistens geht es über die Dächer. Unterwegs lernt Elvis die zauberhafte Katzendame Chloe kennen, später auch den schon blinden Kater Jasper, einen Charmeur. Sie lernen auch Menschen kennen, wie den brummigen Bruno, der sogar im Gefängnis gesessen hat. Bruno hasst Menschen, liebt aber Katzen. Kulinarisch wird es in der Trattoria Da Raffaele in der Gemüsegasse, wo köstlicher Fisch serviert wird. Von Josef, einem weiteren Bekannten, erfahren sie von Nadira, einer schönen 25-Jährigen, die aus Syrien geflüchtet war. Sie wurde eines Tages tot aufgefunden. Die Ermittlungen wurden eingestellt. Elvis und Chloe setzen sich zum Ziel, Nadiras Tod aufzuklären und irgendwo in der Altstadt Klärchen wieder zu finden.

Lehrerin und Winzer

Birgit Fey hat Jura, Germanistik und evangelische Theologie studiert. Im Hauptberuf ist sie Grundschullehrerin in Wallersheim. Ihr Pseudonym S. Sagenroth war eine Hauptfigur in einem früheren Buch. Die Autorin lebt mit ihrer Familie und Katze Cleo in Horchheim. Den Katzenkrimi lässt sie in der Altstadt spielen, ein nach ihren Worten besonders schöner Stadtteil. Winzermeister Rudolf Hugemann ist einer von sieben hauptamtlichen Winzern in Leutesdorf. Auf 1,5 Hektar baut er Riesling und Burgunder an. Serviert wurden in der Probe ein nach Champagnermethode ausgebauter Rieslingsekt 2018 mit drei Jahren Flaschenreifung. Weiter ein vollmundiger samtiger Spätburgunder trocken und ein 2022er Hugemann‘s Riesling trocken. Es folgte ein feinherber 2023er Weißburgunder Qualitätswein und ein lieblich ausgebauter 2023er Riesling, der dadurch mit elf Prozent einen niedrigen Alkoholgehalt hat.

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