Im Vorfeld der närrischen Hochtage fasste Oberbürgermeister David Langner deshalb den Beschluss, das Rathaus gleich ganz zu räumen und im Schloss Zuflucht zu suchen. Allerdings ist ein Schloss alles andere als eine Zwingburg. Schon der Blick in die Geschichtsbücher hätte ihn skeptisch stimmen müssen: Der französische König Ludwig XVI. musste unter recht demütigenden Bedingungen Versailles verlassen.
Die Stadtspitze schlug solche Warnungen allerdings in den Wind und verschanzte sich am Freitagnachmittag im von Kurfürst Clemens Wenzeslaus errichteten Prunkbau. Für die Verteidigung hatte Oberbürgermeister seine Stadtsoldaten, den CCKK und die Bundeswehr aufgeboten. Zuerst trat die Bundeswehr auf dem großen Rasen vor dem Schloss dann den närrischen Heerscharen entgegen. In den Wettkämpfen schlugen sie sich tapfer, mussten aber im Endeffekt gegen die Karnevalisten die Waffen streichen. Vor allem beim Kreisen des Hula-Hoop-Reifens sowie beim Erraten von Melodien scheiterten sie eindeutig.
So durfte OB David Langner nur noch auf die Hilfe seiner Stadtsoldaten vertrauen. Diese konnten die närrischen Truppen allerdings kaum im Zaum halten, zumal die Bundeswehr auch noch ins Heer der Karnevalisten einschwenkte. Um 16 Uhr konnten Prinz Dirk und Confluentia Jenni schließlich den wartenden Narren vom Schlossbalkon den Stadtschlüssel präsentieren. Und sie verkündeten auch gleich die erste Amtshandlung: Die karnevalistischen Wagenbauer werden zum Brückenbau abkommandiert. „Denn die sind gewohnt, mit einem niedrigen Budget Großes zu leisten“, so Prinz Dirk.