Unesco entscheidet
Dauerhafter Betrieb der Koblenzer Seilbahn möglich
Die Seilbahn in Koblenz gehört zu den beliebtesten Attraktionen in der Stadt. Ziel ist es, sie dauerhaft im Welterbe Oberes Mittelrheintal zu erhalten.
Alexej Zepik

Eine Beschlussvorlage, über die das Unesco-Komitee noch final abstimmen muss, macht Hoffnung, dass die Seilbahn in Koblenz dauerhaft im Welterbe Oberes Mittelrheintal bleiben darf. Die Planungen zur Umgestaltung könnten schon bald konkret werden.

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Die Betriebsgenehmigung bis 2030 hatte die Seilbahn in Koblenz schon seit einigen Monaten in der Tasche, nun deutet alles darauf hin, dass sie dauerhaft im Welterbe Oberes Mittelrheintal fahren darf. Dies deutet sich in einer Beschlussvorlage der Unesco an. Die Welterbehüter sehen demnach die geplante Umgestaltung der Seilbahnstationen mit dem Ziel eines permanenten Betriebs als welterbeverträglich an. Die endgültige Entscheidung steht allerdings noch aus.

In der Vergangenheit hat es immer wieder Bedenken seitens der Unesco gegeben, ob sich die Koblenzer Seilbahn mit dem Welterbe-Status des Oberen Mittelrheintals vereinbaren lässt. Vor der 47. Unesco-Komitee-Sitzung, die vom 6. bis zum 16. Juli in Paris stattfindet, wurde nun ein Beschlussvorschlag veröffentlicht, die in Koblenz für positive Stimmung sorgt.

Stadt will in die Bauleitplanung einsteigen

„Der Beschlussvorschlag der Unesco fordert keinen Rückbau der Seilbahn und stellt keine Gefährdung des Welterbes durch den dauerhaften Betrieb nach der welterbeverträglichen Umgestaltung der Stationen fest“, wird Oberbürgermeister David Langner in einer Meldung des rheinland-pfälzischen Innenministeriums zitiert. „Für uns bedeutet dies, dass wir nun in die Bauleitplanung einsteigen und den Umbau in Angriff nehmen können“, so Langner weiter.

Im Herbst 2024 setzte sich bei einem Architektenwettbewerb ein Entwurf für die Berg- und Talstation des Planungsbüros Snøhetta durch. Die Unesco hatte zuvor immer wieder die Gestaltung insbesondere der Talstation kritisiert, unter anderem, weil sie die Sicht auf die Basilika St. Kastor beeinträchtigt. Der Entwurf von Snøhetta überzeugte die Jury vor allem dadurch, dass sich die Stationen in ihren landschaftlichen Kontext einfügen. So weist die Formgebung der Bergstation Bezüge zur Festungsarchitektur auf. Bei der Talstation setzt Snøhetta auf eine elegante, geschwungene Form, sie wird insgesamt schmaler, aber höher sein als die bisherige.

Laut Mitteilung des rheinland-pfälzischen Innenministeriums gilt die Annahme der Beschlussvorlage bei der Komitee-Sitzung in Paris als „Formsache“. Staatssekretärin Simone Schneider, Beauftragte für das Welterbe des Landes Rheinland-Pfalz, äußert sich ebenfalls positiv zur Beschlussvorlage der Unesco: „Die welterbeverträgliche Umgestaltung der Tal- und der Bergstation ermöglichen die dauerhafte Erhaltung der Seilbahn in Koblenz als äußerst beliebtes und klimafreundliches Verkehrsmittel, das die Innenstadt mit der Kulturfestung Ehrenbreitstein verbindet.“ Dies sei ein wichtiger Meilenstein für die Stadt, die Region und nicht zuletzt die Bundesgartenschau 2029.

Kein Verständnis zeigt OB Langner derweil zur Kritik der Unesco, dass nicht weiter über eine Verlegung der Talstation nachgedacht wurde. Man habe gute Gründe für die Beibehaltung der bisherigen Route angeführt, „somit hätten wir uns über eine noch positivere Formulierung des Beschlusses zwar gefreut, sehen das nun vorliegende Ergebnis aber klar als Erfolg an, mit dem wir sehr gut weiterarbeiten können“.

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