178 Millionen Euro investiert die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in die Sanierung des Kurfürstlichen Schlosses in Koblenz. Im ersten Bauabschnitt sollen bis zur Bundesgartenschau 2029 die Fassade und das Dach des in die Jahre gekommenen Prunkbaus auf Vordermann gebracht werden. Dafür wird das Schloss schon bald zu großen Teilen eingezäunt – mit Einschränkungen für die öffentliche Nutzung der Schlosswiesen.
Am Montag, 14. Juli, startet die Baustelleneinrichtung am Koblenzer Schloss. Dieses Datum teilt Nicole Berger, Sprecherin des rheinland-pfälzischen Amts für Bundesbau, auf Anfrage unserer Zeitung mit. „Beginnend am Schloss, erstreckt sich der Baustelleneinrichtungsbereich bis zur Hälfte der stadtzugewandten Flächen“, heißt es. Gesperrt wird damit also die versiegelte Fläche unmittelbar vor dem Schloss und ein Teilbereich der Rasenfläche.

Spielplatz und Skatepark bleiben nutzbar
Das Amt für Bundesbau hatte bereits vor einigen Wochen angekündigt, dass während der Schlosssanierung ein Teil des Parks vorerst nicht mehr öffentlich zugänglich sein wird. „Die Flächen hinter der Bauzaunabsperrung werden für die einzelnen Gewerke als Lagerfläche und Bauorganisationsbereiche hergestellt“, erklärt Berger.
Nicht im Baustellenbereich mit drin und damit weiterhin nutzbar bleiben neben einem Teil der Rasenflächen auch die lange Picknick-Tafel, der Spielplatz sowie der Skatepark vor dem Schloss. Gesperrt ist allerdings ab Mitte Juli der Durchgang durchs Schloss, der die stadtzugewandten Schlosswiesen mit dem Lennépark verbindet. Damit fällt eine zentral gelegene Wegeachse zwischen Rheinufer und Innenstadt weg, die gerade jetzt von vielen Besuchern der Ufer-Bar am Rhein genutzt wird.

Der Blick aufs Koblenzer Schloss wird bald gestört
Die Sanierung des Kurfürstlichen Schlosses in Koblenz wird umfangreich, teuer und Jahre dauern. Schon in wenigen Monaten soll sich der Prunkbau von außen in eine Baustelle verwandeln. Das hat Konsequenzen für die öffentliche Nutzung des Schlossparks.
Das Koblenzer Schloss wurde im späten 18. Jahrhundert errichtet und ist Teil des Weltkulturerbes „Oberes Mittelrheintal“. Im Zweiten Weltkrieg wurde es größtenteils zerstört, ab 1950 begann der Wiederaufbau. Mittlerweile ist es stark sanierungsbedürftig. An der Fassade bröckelt an vielen Stellen Putz und Farbe ab. Die letzte größere Restaurierung fand noch vor der Jahrtausendwende statt.
Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Eigentümerin des Schlosses, hat zwei lange Bauabschnitte geplant: einen vor der Bundesgartenschau 2029 bis ins Jahr 2028 hinein und einen danach. Ziel ist es, dass das Kulturdenkmal bis zur Buga zumindest von außen wieder schön aussieht. Der Schlosspark wird nämlich Teil der Bundesgartenschau sein. Der Abschluss der Gesamtsanierung ist für Sommer 2032 geplant.

Dass während der anstehenden Bauarbeiten die verbleibenden Teile des Parks geöffnet bleiben, dafür müssen am Ende alle Sorge tragen. Im April äußerte sich das Amt für Bundesbau gegenüber unserer Zeitung hierzu: „Sollte es zu Schäden durch Vandalismus kommen, können weitere Sperrungen notwendig werden. Wir hoffen natürlich, dass es nicht dazu kommt.“