Zwei Festnahmen 
Das sagen Vallendarer Kirmesfreunde zu Polizeieinsätzen
Die Vallendarer Kirmesfreunde bei ihrem Umzug durch die Stadt.
Elmar Wyszomirski

Zwei Polizeieinsätze und zwei Festnahmen haben die Vallendarer Kirmes in diesem Jahr beschäftigt. Die Kirmesfreunde stellen klar: Die beiden Störer hatten sie vorher selbst vom Gelände eskortiert. So haben sie die Einsätze wahrgenommen.

Lesezeit 2 Minuten

Drei Tage friedlich-fröhliche Feierei Mitte Juni, nach mehr als zehn Jahren endlich wieder eine Kirmes am Rheinufer und dann eine Polizeimeldung zu zwei Einsätzen samt Festnahmen: Über der Vallendarer Kirmes lag in diesem Jahr zumindest ein kleiner Schatten. Zwei ortsbekannte Störer – eine Frau und ein Mann – hatten zwischenzeitlich für Ärger gesorgt. So haben die Kirmesfreunde die Einsätze erlebt.

Am Freitag- und Samstagabend spielten auf dem Kirmesgelände am Rheinufer jeweils Livebands auf, am Sonntag war der Musikverein Niederwerth zu Gast. Die Stimmung der Besucher war bestens, und doch hatte sich das Unheil bereits am Donnerstag zuvor während des Aufbaus angebahnt, wie ein Sprecher der Kirmesfreunde auf Anfrage unserer Zeitung berichtet.

„Am Rheinufer gibt es eine Ecke, in der sich auch sonst leicht problematische Mitmenschen aufhalten und Alkohol und anderes konsumieren.“
Ein Sprecher der Vallendarer Kirmesfreunde 

Demnach gibt es in Vallendar am Rheinufer eine Ecke, in der sich auch sonst „leicht problematische Mitmenschen aufhalten und Alkohol und anderes konsumieren“. Dort gebe es schon mal kleinere und größere Übergriffe. Und die 42-jährige Frau, die am Samstagabend festgenommen werden sollte, habe einige Kirmesfreunde bereits am Donnerstag beim Aufbau angegangen.

Am Samstagabend dann tauchte die Frau – stark alkoholisiert – erneut auf und ging Mitarbeiter des Autoscooters an. Der Sprecher sagt: „Das Ordnungsamt haben wir nicht erreicht, der Polizei reichte der Vorfall nicht, um einen Streifenwagen zu schicken.“ Also drängten sie die Frau selbst an den Rand des Geländes.

Etwas später kam auch der 29-Jährige aus Niederwerth, ebenfalls stark betrunken und einschlägig bekannt, auf das Gelände, plusterte sich auf und warf eine Plastikwasserflasche (1,5 Liter) etwa zehn Meter weit in eine Gruppe Jugendlicher. Wieder schritten die Kirmesfreunde ein – zunächst mit Erfolg.

Doch auf seinem Rückzug leerte der Mann eine Wasserflasche an einem der Strohballen aus. Der Sprecher sagt: „Es hätte auch eine andere Flüssigkeit sein können.“ Etwa etwas leicht Entflammbares. Erneut drängten sie ihn vom Kirmesplatz. An einer Bushaltestelle außerhalb des Geländes warf der Mann erneut ohne Grund eine Flasche, diesmal aus Glas, auf Jugendliche. Eine Person erlitt eine Platzwunde am Kopf. Der Mann wurde festgenommen; die Polizei war zuvor erneut verständigt worden und dann mit mehreren Streifenwagen und Zivilfahrzeugen gekommen.

Denn auch die 42-Jährige drehte nochmal auf. Sie wurde von Ordnungsamt und Polizei zur Unterführung an der B42 gebracht. Hier wurde sie letztlich auf dem Boden fixiert und gefesselt.

Der Sprecher der Kirmesfreunde sagt: „Die Kirmes ist super angekommen und war super besucht. Wir hatten sonst gar keinen Zwischenfall.“ Es sei daher „sehr unglücklich gewesen, dass die Polizei die Einsätze in ihrer Meldung stark verkürzt und in Verbindung mit der Kirmes gebracht hat“.

Gleichwohl wollen die Kirmesfreunde überlegen, wie sie ihre Veranstaltung im nächsten Jahr vor solchen Zwischenfällen schützen können. Wohl wissend, dass das Thema Sicherheit einige Kosten mit sich bringen kann.

Top-News aus der Region