Karsten Walkembach, Organisator des Bienenkommandos, erklärt: „Die Insektenhotels sind alle im gleichen Stil gebaut, damit die Leute sie eben auch erkennen.“ Zum Wiedererkennungswert der Bienenkommando-Hotels gehört zwar der gesamte Stil an sich, aber auch das angebaute Vogelhaus und die Dachbegrünung, die bei allen Bauten dabei sind.
Die Arbeitsgruppe ist eine Initiative des Spielhauses. Die offene Einrichtung am Moselufer ähnelt einem Jugendtreff für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren. Da das Spielhaus unter städtischer Trägerschaft steht, kann das Bienenkommando sich darüber finanzieren. Karsten Walkembach, Organisator des Bienenkommandos, erklärt: „In Teilen beziehen wir aber auch unser Material von einem befreundeten ,Mitaktivisten‘, der uns zum Beispiel mit Holz für den Bau der Hotels unterstützt.“
Bei der Erstellung der Insektenhotels sind aber nicht nur Erwachsene beteiligt. Insbesondere Kinder dürfen kreativ werden und helfen fleißig mit. Das passiert entweder während der regulären Öffnungszeiten des Spielhauses, also montags bis freitags von 14 bis 18 Uhr, oder eben bei Projekttagen, die das Bienenkommando gemeinsam mit Schulen oder Kindergärten veranstaltet. Zwar bauen die Kinder nicht unbedingt das Insektenhotel an sich auf oder betonieren, aber dafür sind sie an der Gestaltung beteiligt. Für die Dekoration dürfen sie nicht nur Dekoelemente, wie beispielsweise Schmetterlinge, anmalen, sondern die Motive auch mit einer Dekupiersäge aus dem Holz ausschneiden oder sogar den Akkubohrer in die Hand nehmen. Bei einer Grundschule gab es einen Ausnahmefall: Dort durften ein paar Kinder beim Löchergraben und Betonieren helfen. Chris Krausbach, ebenfalls Organisator, erklärt: „Im Idealfall geben diese Kinder dann an ihre Mitschüler, Freunde und Familie weiter, was sie über die Insekten und ihre Behausung in der Zeit gelernt haben.“
Denn das Bienenkommando hat neben all den kreativen Aspekten ein ganz klares Ziel, erklärt Karten Walkembach: „Die Kinder sollen während des Bauens für das Thema Umweltschutz sensibilisiert werden.“ Und das funktioniert: Durch die verschiedenen Gestaltungsmethoden können alle Kinder erreicht werden. Während manche Jungen und Mädchen vielleicht Angst vor der Dekupiersäge haben, können sie in der Zeit die Dekoelemente bemalen, die ausgeschnitten wurden. Andere wiederum können mit dem Akkubohrer Löcher als Nisthilfen für die Bienen bohren.
Bereits vor zwei Jahren gab es das erste Insektenhotel am Spielhaus selbst. Das nächste folgte am Kurt-Esser-Haus. Doch erst vor einem Jahr wurde das Bienenkommando selbst gegründet. Chris Krauslach sagt, dass es gut war, dass es etwas gedauert hat, bis sie ganz offiziell zum Bienenkommando wurden: „Jetzt können wir uns damit identifizieren“, sagt er. Durch Corona wurde der Start des Bienenkommandos zwar ein wenig erschwert, da keine regelmäßigen Treffen mit Kindern stattfinden konnten, aber dafür wollen sie bald richtig durchstarten. Nach einem Jahr kann Chris Krauslach auch stolz verkünden: „Anfangs haben wir noch öfter Stellen für die Insektenhotels angefragt. Mittlerweile kommen auch mal Leute auf uns zu und fragen, ob wir an einer bestimmten Stelle nicht auch ein Insektenhotel aufbauen wollen.“ Über jede einzelne Anfrage freuen sie sich, denn das zeigt, dass die Aufklärungsarbeit ihrer Gruppe erfolgreich ist. Koblenz wird also demnächst mit mehr Insektenhotels, Nisthilfen für Vögel und Igel- und Schmetterlingshäusern des Bienenkommandos ausgestattet.