Die Ringstraße, die sich durch den Koblenzer Höhenstadtteil Immendorf schlängelt, ist an vielen Stellen ziemlich eng. An einer Stelle unweit der Ortsmitte wird der Platzmangel auf der Straße zusätzlich dadurch verschärft, dass ein Baugerüst auf die Straße reicht. Damit überhaupt noch Fahrzeuge dieses Nadelöhr passieren können, entfällt ein öffentlicher Parkplatz. Indes: Viele Bewohner in Immendorf beklagen sich darüber, keine Informationen zu erhalten, wann das Gerüst wieder abgebaut wird.
Ein Brand zerstörte das Gebäude
Zum Hintergrund: Als der Eigentümer des betroffenen Gebäudes im Oktober 2023 im Begriff war, in dem damals unbewohnten Einfamilienhaus Wohnungen einzurichten, zerstörte ein Brand Teile des Gebäudes. „Seitdem hat sich äußerlich kaum etwas verändert. Die Brandruine und das Gerüst, das nach Angaben der Stadt zur Absicherung des in seiner Statik gefährdeten Hauses errichtet worden ist, stehen genauso da wie vor anderthalb Jahren“, moniert Florian Pieper, der seit der jüngsten Kommunalwahl für die SPD im Ortsbeirat Arenberg-Immendorf sitzt. Eine solche Ruine mitten im Ort werfe kein schönes Bild auf Immendorf ab. Es entstehe der Eindruck von Verwahrlosung. Am schwerwiegendsten sei aber die Tatsache, dass auf unbestimmte Zeit ein öffentlicher Parkplatz verloren gehe.

Wer der Eigentümer ist, weiß Florian Pieper nicht. Seit dem Brand habe man ihn auch quasi nicht mehr gesehen, sagt der sozialdemokratische Kommunalpolitiker. An Spekulationen, die in Immendorf die Runde machen, will sich Pieper nicht beteiligen. Doch in der Sache drängt er auf eine Beseitigung des aktuellen Zustandes. „Als ich in einer Ortsbeiratssitzung im März dieses Jahres um Auskunft bat, erhielt ich von der Stadt lediglich die Information, dass das Gerüst für den Schutz der Bevölkerung unabdingbar sei und eine Genehmigung vorliege. Mit den Eigentümern gebe es keinerlei Zusammenarbeit“, gibt Florian Pieper die Rückmeldung aus der Koblenzer Stadtverwaltung wider.
Gerüst war notwendig
Auf eine Anfrage unserer Zeitung vor wenigen Tagen teilte Thomas Knaak, der Pressesprecher der Stadt Koblenz, schriftlich mit: „Eine andere Lösung ist nicht realisierbar. Zur Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit ist in diesem Bereich ein Gerüst vonnöten. Die Interessen an der öffentlichen Sicherheit sind höher zu bewerten als jene, die die Nutzung der öffentlichen Stellplätze betreffen.“ Überraschenderweise schreibt Thomas Knaak weiter, dass sich die Zusammenarbeit mit dem Eigentümer „konstruktiv“ gestalte. Ob also Bewegung in die Sache kommt? „Das wäre wünschenswert, aber für die Bevölkerung sichtbar geworden ist bisher noch nichts“, so befindet Florian Pieper. Das Warten im Immendorf geht also auch nach anderthalb Jahren vorerst weiter.