Drei Tage Party und Brauchtum
Coverbands heizen beim Koblenzer Altstadtfest ein
Die Band Non Plus X hat bei ihrer Show auf dem Jesuitenplatz eine Menge Spaß.
Wolfgang Lucke

Tausende haben auf den Plätzen der Koblenzer Altstadt wieder einmal das Altstadtfest gefeiert. Die Mischung aus Party und Brauchtum kommt gut an. Szenen eines Wochenendes.

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Ursprünglich als einmalige Aktion „von Altstädtern für Altstädter” gedacht, hat sich das Koblenzer Altstadtfest in den 50 Jahren seines Bestehens zur festen und sehr beliebten Größe im Jahreskalender etabliert. Am ersten Juliwochenende feierten die Koblenzer wieder zusammen mit vielen Gästen aus der Umgebung im Schatten von „Owerpfarrkerch”, Historiensäule und Johannes-Müller-Denkmal ein Fest mit viel Musik, kühlen Getränken und jeder Menge Spaß. Zur Jubiläumsausgabe platzte die Koblenzer Altstadt zwischenzeitlich aus allen Nähten.

Auf dem Münzplatz sind beim Altstadtfest 2025 die DJs zu Hause.
Wolfgang Lucke

Wer am Samstagabend einen Parkplatz finden wollte, hatte in der Zeit zwischen 19 und 20 Uhr noch die größten Chancen. Denn da wechselte auf dem Altstadtfest quasi die Tages- mit der Nachtschicht. Viele Besucher hatten, oft im Kreise der Familie, das umfangreiche Nachmittagsprogramm genossen, jetzt drängten die Nachtschwärmer in Richtung Party. Aber erst mal galt es, sich zu stärken: „Wir müssen unser Hüngerchen stillen”, rief eine Gruppe aus dem Westerwald. So dachten wohl viele, denn gefühlt restlos alle Plätze der Außengastronomie in der Koblenzer Altstadt waren besetzt. Dazu wurde an vielen Ständen Leckeres aus Küche und Keller angeboten. Das Ganze gab es zumindest am Samstag bei sehr partyfreundlichen Außentemperaturen.

Donnernder Auftakt

Auf dem Görresplatz groovten sich zunächst mal meist junge Leute zu knackigen DJ-Klängen ein, bis Sidewalk Re:start, die quasi nächste Generation der legendären Coverband, für Furore sorgte. Mit „Abriss, Party, Eskalation” stimmte Sänger Nico die Fans ein. Mit Thunderstruck von AC/DC und Billie Jean von Michael Jackson legte Sidewalk direkt mal die Eckpfähle für den Abend am Görresplatz fest.

Als quasi Nebenschauplatz, aber als ein sehr angenehmer, stellte sich die Junge Bühne beim Mephisto dar. Coole Musik, lässige Stimmung, leckere Cocktails: Viele waren hierhergekommen, um zu bleiben, zumindest den Abend über.

Sidewalk legen gleich zu Beginn mit AC/DC los.
Wolfgang Lucke

Auf dem Jesuitenplatz heizten derweil Non Plus X kräftig ein. Mit zwei beeindruckenden Stimmen an den Mikrofonen, einem kompakten Sound, mit cooler Versiertheit an den Instrumenten und einer Setliste knapp neben dem Mainstream begeisterten sie das immer zahlreicher werdende Publikum.

Der echte „Abriss” aber war zu diesem Zeitpunkt schon vor der Liebfrauenkirche angesagt, ein Durchkommen fast nicht mehr möglich. Sixbit aus Koblenz, die sich selbst so bezeichnende zehnköpfige „Breitwand-Partyband” brachten mit fettem Bläsertrio und Hits aus fünf Jahrzehnten richtig Spaß jenseits aller Klischees an die Liebfrauenkirche. Da wurde auf der Bühne auch mal Foxtrott getanzt, von Queen bis Blümchen die Stilrichtung munter durchgewechselt, deutsch oder englisch gesungen, alles mit viel Spielfreude und instrumentaler Kompetenz präsentiert.

Sixbit sorgt schon am frühen Abend für gute Stimmung an der Liebfrauenkirche.
Wolfgang Lucke

Der Münzplatz gehörte der Elektronischen Tanzmusik mit einer ganzen Reihe von DJs, darunter Alessa aus Barcelona und Spherart B2B Space Wax aus Düsseldorf. An der Münz fing die echte Dance-Party szenetypisch etwas später am Abend an.

Gestartet war das dreitägige Sommerfest am Freitag mit dem traditionellen Fassanstich durch Oberbürgermeister David Langner und der Verleihung des Moddersprochpreises an Stephan Otto, dem CDU-Fraktionsvorsitzenden und ehemaligen Prinzen des närrischen Kowelenz. Ein mehr oder weniger sanftes Vorglühen an allen Veranstaltungsorten begleitete diesen ersten Abend.

Auch abseits der Musik genießen viele Menschen das Fest in der Altstadt.
Wolfgang Lucke

Der Sonntag gehörte bei kühleren Temperaturen und zeitweise Wind und Regen den gemäßigteren Kunstformen. Das Feuerwehrorchester Lay spielte an der Liebfrauenkirche, auf dem Münzplatz gab es eine Jazzparty und im Brunnenhof Königspfalz mehrere künstlerische Angebote.

Das Koblenzer Altstadtfest 2025 wurde wie schon in den letzten Jahren von der Großen Koblenzer Karnevalsgesellschaft (GKKG) ausgerichtet. Seit vielen Jahren plant und organisiert die GKKG das Fest gemeinsam mit Kooperationspartnern wie der Bitburger Braugruppe, dem Café Hahn und der Einstein-Gastronomiegruppe.

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