Einige Einrichtungen haben bereits am Montag begonnen -RZ fragte hinsichtlich Testbereitschaft und Organistion nach
Corona-Tests in Schulen laufen an: Wie steht es um die Bereitschaft zur Beteilgung?
Regelmäßige Testungen in den Schulen sind ab dieser Woche vorgesehen. Einige Einrichtungen haben am Montag begonnen.
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Koblenz. Um die dritte Welle zu brechen, sollen sich die Schüler in Rheinland-Pfalz wöchentlich selbst auf eine Corona-Infizierung testen. An einigen Schulen in Koblenz werden diese Tests bereits seit Montag durchgeführt, andere beginnen in den kommenden Tagen. Die RZ hat sich umgehört, auf welche Resonanz der freiwillige Selbsttest bei Schülern, Eltern und Lehrern stößt und wie die Schulen das Testen organisiert haben.

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Erfahrungen: Am Max-von-Laue-Gymnasium testen sich seit Montag die Schüler auf eine Infizierung mit dem Coronavirus. Bislang waren glücklicherweise alle Tests negativ. Getestet wird im jeweiligen Klassen- oder Kursraum. „Wir haben keine Räumlichkeiten, um dies anders zu organisieren“, sagt Schulleiter Frank Zimmerschied. Da an dem Gymnasium Homeschooling und Präsenzunterricht täglich wechseln, wird von montags bis donnerstags getestet, im Regelfall immer in den ersten beiden Stunden. Alle Fächer sind betroffen. „Wobei man klar sagen muss, dass nur noch wenig Zeit für den Unterricht bleibt, wenn das Testen auf dem Stundenplan steht. Das ganze Prozedere mit dem Testen dauert ja schon rund eine halbe Stunde“, sagt Zimmerschied.

Testbereitschaft: In der ersten Woche ist dies noch schwer abzuschätzen, da vielerorts die Einverständniserklärungen der Eltern noch nicht alle eingetroffen sind. Klar ist aber jetzt schon, dass es durchaus Skeptiker gibt. „Die Zahl derer, die sich testen, ist ausbaufähig“, meint Bodo Dobbertin, Leiter der Realschule plus auf der Karthause auf Nachfrage unserer Zeitung. Und Cornelia Schlott-Grebener, Leiterin der Willi-Graf-Schule, schätzt die Teilnahmebereitschaft an der Neuendorfer Grundschule zurzeit auf etwas mehr als 50 Prozent. Recht hoch scheint sie am Max-von-Laue-Gymnasium zu sein. „Die Kollegen berichten mir jedenfalls, dass die meisten Schüler sich testen lassen“, sagt Frank Zimmerschied. Für Klemens Breitenbach, Leiter des Hilda-Gymnasiums, spiegelt die Testbereitschaft nicht zuletzt die Gesellschaft wider: „Ich hatte Eltern, die haben sich bei mir beschwert, dass es erst jetzt mit dem Testen losgehe. Andere hingegen haben mir erklärt, sie würden auf gar keinen Fall ihr Kind testen lassen.“

Partner und Helfer: In der Lehrerschaft des Max-von-Laue-Gymnasiums sei die Haltung zu den Selbsttests gespalten. Einerseits sehe man die Sinnhaftigkeit, andererseits gebe es aber auch viel Unmut, sagt Frank Zimmerschied. Klemens Breitenbach sieht dies ähnlich. „Es gibt ein großes Unverständnis in der Lehrerschaft, dass dies nun alles auf sie übertragen wird“, sagt der Leiter des Hilda-Gymnasiums. Umso mehr schätzt man Hilfe von außerhalb. So steht in der Willi-Graf-Schule den Schülern eine Krankenschwester ehrenamtlich zur Seite. Und am Hilda-Gymnasium, das alle Tests im neuen Gebäudetrakt durchführt, werden die Schüler teilweise von den Johannitern unterstützt. Letztere helfen auch in der Realschule plus auf der Karthause. „Kollegen haben hier zudem auch noch ein Video gedreht, um zu demonstrieren, wie man sich am besten selbst testet“, sagt Schulleiter Bodo Dobbertin.

Sollte ein Testergebnis positiv ausfallen, muss das betreffende Kind so schnell wie möglich aus der Schule abgeholt und ein weiterer Corona-Test durchgeführt werden. Eltern verpflichten sich dazu in einer entsprechenden Einverständniserklärung für die freiwilligen Selbsttests. Nach dem jetzigen Kenntnisstand sollen die Selbsttests bis zu den Pfingstferien andauern.

Von unserem Mitarbeiter Peter Karges

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