Nicht nur die Autofahrer verstoßen in der Koblenzer Casinostraße gegen Regeln. Gegen verbotenes Befahren der Fahrradstraße mit Autos will die Stadt durch weitere Sperrpfosten vorgehen. Doch es gibt weitere Verstöße, die regelmäßig registriert werden, wie eine Anfrage beim Polizeipräsidium zeigt – und die vor allem Radfahrern teuer zu stehen kommen.
Die Polizeiinspektion 1 führt regelmäßig Verkehrskontrollen in der Casinostraße durch. Neben alltäglichen Kontrollen gehören da auch mal lange Kontrolltage mit erhöhtem Polizeieinsatz dazu. Die Polizei hat auf der Fahrradstraße dabei nicht nur die Autofahrer im Blick. „Der Fokus der Kontrollen richtet sich dabei auf die Verkehrsverstöße aller Verkehrsteilnehmer (Autofahrer/Radfahrer/Fußgänger)“, erklärt Polizeisprecher Oliver Jutz.
Viele fahren bei Rot über die Ampel
Zuletzt stellten die Beamten bei Kontrollen „zahlreiche Rotlichtverstöße von Radfahrenden“ fest. Vor allem die Baustellenampel an der Ecke Casinostraße/Clemensstraße wird von Radfahrern oft missachtet. Das kann mitunter ziemlich teuer werden. Missachten Radfahrer die rote Ampel und werden erwischt, kostet sie das 60 Euro Bußgeld. Dauerte die Rotphase schon länger als eine Sekunde, sind sogar 100 Euro fällig, erklärt Polizeisprecher Jutz.
Autofahrer, die die Fahrradstraße ohne Anliegen und damit verbotenerweise befahren, zieht die Polizei bei ihren Kontrollen auch im dritten Jahr der Fahrradstraße noch aus dem Verkehr. Wer sich hier nicht an die Regeln hält, dem droht ein Verwarngeld in Höhe von 15 Euro.
Auch die Gehwege haben die Beamten im Blick. Hier komme es immer wieder zu Konfliktsituationen zwischen Radfahrern und Fußgängern, heißt es. Die Polizei sensibilisiert bei Kontrollen für ein respektvolles Miteinander.

Koblenzer Fahrradstraße bekommt noch mehr Sperrpfosten
Die neuen Sperren in der Casinostraße sollen Autofahrer davon abhalten, rechtswidrig auf der Fahrradstraße zu fahren. Im städtischen Ausschuss gibt es die Vermutung, die Pfosten könnten das Problem nur verlagern und das Gefahrenpotenzial erhöhen.
Immer wieder erwischen die Beamten sowohl Rad- als auch Autofahrer mit Smartphone am Steuer. Geahndet wurden auch schon Gurtverstöße, Fahren ohne Fahrerlaubnis oder auch der Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz.
Die geplante Installation der Sperrpfosten sieht die Polizei derweil positiv. Dies könnte zu „einer Reduzierung des unberechtigten Kfz-Verkehrs beitragen und einen besseren Schutz der Radfahrer in der Fahrradstraße bieten“.