Das Steillagenfest in Winningen ist am Wochenende vorübergegangen, am Samstag sogar bei schönstem Frühsommerwetter. Dabei hatte es Ende vergangenen Jahres noch einen kleinen Schockmoment für die Gemeinde gegeben, denn aufgrund behördlicher Auflagen hätte es eigentlich keine Genehmigung für das Fest gegeben – zumindest, wenn man am alten Ort im Brückstück geblieben wäre. Der neue Veranstaltungsort, der im Domgartenlehrpfad in nicht ganz so spektakulärer Kulisse stattfinden sollte, hielt dafür nun ganz neue Vorteile bereit. Mit Ortschef Achim Reick und dem hauptverantwortlichen Organisator, Peter Weyh, spricht unsere Zeitung darüber, warum das Fest nächstes Jahr wieder an dem Ort stattfinden sollte.

Herr Reick, Sie waren an beiden Tagen vor Ort – wie war Ihr Eindruck vom Fest am neuen Platz?
Reick: Was ich jetzt sage, ist kein Marketing: Ich war wirklich total begeistert. Durch das Mehr an Platz ist das Fest in meinen Augen wesentlich entspannter abgelaufen. Es gab Flächen zum Verweilen, zum Beispiel für spielende Kinder, tobende Hunde. Das ging vorher alles nicht aufgrund der Enge. Auch die Gastronomie konnte großzügiger planen. Ein Manko könnte sein, dass die Kulisse nicht mehr so spektakulär war, aber sie war immer noch schön und irgendwie gemütlicher und freundlicher.
Herr Weyh, wie hat sich der neue Ort für die Veranstaltung geeignet?
Weyh: Sehr gut, die Leute und Standbetreiber waren sehr zufrieden, auch weil mehr Sitzmöglichkeiten geschaffen werden konnten. Die Hauptwege waren gut begehbar, es gab keine Engstellen. Am Samstag waren schätzungsweise 2000 Leute da, am Sonntag noch einmal etwa 1000, was unseren Erwartungen entsprochen hat.
Gab es Herausforderungen?
Weyh: Wir hatten zuerst Bedenken, dass manche Stände nicht so gut angelaufen werden könnten, einfach weil die Route etwas anders ist. Aber die Leute haben sich sehr gut verteilt. Wir werden beim nächsten Mal die Parkplätze besser kommunizieren, der große Parkplatz beim Distelbergerhof wurde noch nicht so oft angesteuert. Vielleicht kann man noch an ein paar Feinheiten beim Einlass arbeiten, am Samstag war hier und da das Essen ausverkauft. Aber das zeigt ja auch, dass es gut war.

Steillagenfest Winningen findet an neuem Ort statt
Zu steil und zu wenig Platz: Behörden können Steillagenfest an bisherigem Standort nicht länger genehmigen, die Gemeinde Winningen hat eine Lösung gefunden, die auch in den kommenden Jahren tragen soll.
Würden Sie beim nächsten Mal etwas anders machen?
Weyh: Ansonsten sind wir mit allem sehr zufrieden, die Stände haben ihren Platz gut belebt, und waren unterschiedlicher als am alten Standort, was das Fest noch einmal interessanter gemacht hat. Wir werden das Fest wohl im nächsten Jahr wieder am neuen Ort stattfinden lassen.
Herr Reick, ist bisher negatives Feedback an Sie herangetragen worden und glauben Sie, dass das Fest am neuen Ort eine Zukunft hat?
Reick: Vonseiten des Ordnungsamtes hat es bisher keine negativen Rückläufer gegeben, auch nicht vonseiten der Bevölkerung. Hier waren einige Bürgerinnen und Bürger anfänglich skeptisch, aber im Nachhinein sehr positiv überrascht. Sonntags waren etwa 75 Prozent der Teilnehmer Gäste von auswärts, die auch sehr gechillt gefeiert haben. Auch bei den Standbetreibern herrschte eine sehr große Zufriedenheit, da würde es mich enorm wundern, wenn im kommenden Jahr ein anderer Beschluss als für dasselbe Gelände gefasst würde.

Tausende Besucher kommen trotz neuer Örtlichkeit
Edle Tropfen genießen, dort wo sie wachsen – und das bei schönstem Wetter zumindest am Samstag. Besucher kamen aus der Region, doch auch aus weiter entfernten Gegenden, wie Hessen und Norddeutschland.