Nach einer Absage im Rahmen der jüngsten Bedarfanalyse der Stadt laufen intensive Gespräche
Bubenheimer kämpfen für ein Gemeindehaus: Bedarf im Stadtteil ist groß
Unweit der St.-Sebastianer-Straße in Bubenheim wünschen sich Walter Baum (links) und Mike Karen eine Mehrzweckhalle für den Stadtteil. Foto: Peter Karges
PKA

Seit fast drei Jahrzehnten wünscht man sich in Bubenheim ein Dorfgemeinschaftshaus oder eine Mehrzweckhalle. 1993 wurde deshalb eigens der Förderverein „Gemeindezentrum Bubenheim“ ins Leben gerufen.

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Auf ein Dorfgemeinschaftshaus wartet man auch heute noch, und im Vergleich mit den 90er-Jahren hat sich die Situation in Bubenheim weiter verschlechtert. Denn der Saal der Gaststätte „Zum letzten Bauernwirt“ steht aus baurechtlichen Gründen, wie Walter Baum, stellvertretender Ortsvorsteher und Vorsitzender des Fördervereins „Gemeindezentrum Bubenheim“, gegenüber unserer Zeitung betont, nicht mehr als Versammlungsstätte zur Verfügung.

Dennoch hat die Stadt Koblenz in ihrer jüngsten Bedarfsanalyse zu Räumlichkeiten für Vereine und Ehrenamtliche geäußert, es bestehe in Bubenheim kein Raumbedarf. Diese Aussage hat viele Bubenheimer sehr verärgert. Mit einem offenen Brief an Oberbürgermeister David Langner sowie an die Stadtratsfraktionen hat Walter Baum dagegen protestiert. „Der entsprechende Satz wurde mittlerweile gestrichen, und wir befinden uns auch in einem konstruktiven Austausch mit der Verwaltung, aber unser Anliegen ist weiterhin dringend. Wir brauchen umgehend eine Mehrzweckhalle für unsere Vereine“, erläutert Walter Baum.

Zurzeit nutzen die Bubenheimer Vereine vielfach die zur Gymnastikhalle umgebaute ehemalige Obsthalle im Ortskern. „Aber sie hat nicht genug Kapazitäten, um die Bedürfnisse unserer Vereine abzudecken. So kann der Bubenheimer Sportverein manche Kurse nicht anbieten, weil es an entsprechenden Räumlichkeiten fehlt“, sagt Baum. Und aufgrund der räumlichen Lage sei eine Erweiterung dieser Halle nicht möglich, betonen sowohl Walter Baum als auch der Bubenheimer Ortsvorsteher Mike Karen.

Standort für ein Dorfgemeinschaftshaus soll nach ihren Vorstellungen deshalb ein städtisches Areal unweit der ehemaligen Hundeschule der Bundeswehr sein. Eine Anfahrt mit dem Auto würde über die St.-Sebastianer-Straße erfolgen, da sich der Standort aber am Rand der Wohnbebauung befindet, „ist er auch fußläufig gut erreichbar“, sagt Baum. Architektonisch schwebt den Planern des Fördervereins ein eingeschossiger Flachbau vor, dessen Dachfläche gleichfalls für eine Fotovoltaikanlage nutzbar wäre.

Genutzt werden sollte der Bau vor allem von den Bubenheimer Vereinen (SV Bubenheim, „Boomer Ritter“, Frauenchor Bubenheim, kfd Bubenheim, Kirmesgesellschaft Bubenheim). „Aber auch eine Jugendgruppe könnte dort ihren Platz finden“, meinen Walter Baum und Mike Karen. Im Rahmen des Landesprojekts „Stadtdörfer“ hatte auch Bubenheim das Projekt eines Dorfgemeinschaftshauses bei den städtischen Gremien eingereicht. „Wir sind aber nicht berücksichtigt worden“, sagt Baum. Den Zuschlag erhielten Arenberg, Güls und Arzheim. „In Bubenheim haben wir aber auch einen entsprechenden Bedarf“, betont Baum.

Eine neue Mehrzweckhalle wäre nach Meinung Baums auch eine Art Kompensation für die Flächen, die der Stadtteil Bubenheim der Stadt Koblenz zur Verfügung gestellt hat. „Denn auf diesen Flächen haben sich viele Betriebe angesiedelt, die Arbeitsplätze schaffen und Gewerbesteuer zahlen“, argumentiert Baum. Und gespart für ein neues Dorfgemeinschaftshaus haben die Bubenheimer in den vergangenen drei Jahrzehnten übrigens auch. „Der Förderverein hat mehr als 60.000 Euro für ein neues Dorfgemeinschaftshaus beisammen. Und mit der Hilfe von Sponsoren könnte man diesen Grundstock noch vergrößern“, meint Walter Baum.

Der Ortsbeirat tagt am, Dienstag, 15. Juni, um 18.30 Uhr in der Sporthalle in der Glismuotstraße. Neben dem Dorfgemeinschaftshaus sind unter anderem auch wiederkehrende Straßenausbaubeiträge Thema.

Von unserem Mitarbeiter Peter Karges

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