Im Rahmen einer Feierstunde hat die Stiftung Florinskirche ihre Broschüre zur Geschichte des Westfensters des Gotteshauses vorgestellt. Mithilfe einer Spendenaktion konnte die Sanierung des mehr als 550 Jahre alten Kunstwerks aus der Zeit der Gotik vor Kurzem gesichert werden. Dabei kam die stolze Summe von knapp 67.000 Euro zusammen.
Jürgen Potratz, Mitglied des Stiftungsrats, gab in seinem Vortrag einen Einblick in die Historie des Fensters, die von der Kunsthistorikerin Yvonne Filipov akribisch nachgezeichnet worden war. Ihre Ergebnisse werden in der nun erschienenen Broschüre ausführlich dargestellt. Dank umfassender Aktenbestände aus dem Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland mit Sitz in Boppard und dem Landeshauptarchiv Koblenz war es der Verfasserin des Exposés möglich, ein nahezu lückenloses Bild auch von den Restaurierungsansätzen der Nachkriegszeit zu erhalten.

Indessen gehen viele kunsthistorische Details auf den Koblenzer Autor Fritz Michel zurück, dessen Werke "Kirchliche Denkmäler der Stadt Koblenz" im Jahr 1937 und "Die Florinskirche in Koblenz" 1939 erschienen sind. Demnach weist das Westfenster typische Merkmale der Spätgotik auf, wie etwa das hohe, spitzbogige Maßwerk.
Ein einschneidender Tag war der 22. April 1944, als ein großer Teil des Fensters bei einem Luftangriff durch das einstürzende Dach zerstört wurde. In diesem Jahr beginnt eine grundlegende, mehrere Jahre beanspruchende Sanierung der Florinskirche in drei Bauabschnitten. Die Broschüre kann kostenfrei bezogen werden über das Gemeindebüro der Evangelischen Kirchengemeinde Koblenz-Mitte, Moselring 2-4, Tel. 0261/4040333. Die Stiftung ist weiterhin auf Spenden angewiesen.