Einige politische Parteien, Gruppierungen, Initiativen wie die Omas gegen rechts, Vertreter der Kirchen und Einzelpersonen machen mobil: Im Koblenzer Stadtteil Stolzenfels haben sie sich zum Aktionsbündnis „Stolzenfels bleibt bunt“ zusammengeschlossen und laden für Samstag, 31. Mai, ab 11 Uhr zu einem Fest an der Alten Schule ein, teilt Sebastian Hebeisen vom DGB mit. Das Motto des Fests: „Stolzenfels – Ort der Begegnung und der Toleranz“.

„Für Samstag, 31. Mai, haben Rechtsextreme eine Veranstaltung auf dem Kapellener Platz in Stolzenfels angekündigt – als ,Volksfest’ im Rahmen des sogenannten Stolzmonats“, so Sebastian Hebeisen. „Dahinter steht der klare Versuch, den Stadtteil und das Schloss Stolzenfels politisch zu vereinnahmen und als rechtsextremen Symbolort umzudeuten.“ Dagegen wollen sich viele wehren.
Anwohner am Kapellener Platz sind verunsichert
Hannah Meyer lebt seit zwei Jahren in Stolzenfels und ist im Aktionsbündnis aktiv. „Es ist unheimlich viel Bewegung gerade im Stadtteil“, sagt sie. Die Menschen seien motiviert zu zeigen, dass Stolzenfels ein Ort der Begegnung und Toleranz ist, an vielen Stellen sind schon Regenbogen angebracht, um den bunten Ort zu zeigen. „Das ist toll zu erleben.“ Ganz unterschiedliche Gruppen sind im Aktionsbündnis vereint, „jeder bringt sich mit seinen Erfahrungen und Netzwerken ein“.
Der Platz mitten im kleinen Ort, für den die Versammlung des „Stolzmonats“ angemeldet ist, ist mit Wimpeln und Fahnen in Regenbogenfarben geschmückt. Allerdings mache vor allem denjenigen, die in der Nähe des Kapellener Platzes wohnen, die Situation auch Angst, sagt Hannah Meyer. „Wir sind ein Ort mit gut 300 Einwohnern, und wenn hier wirklich wie angekündigt 200 Rechte kommen, ist das viel.“ Zumal die Lage des Orts zwischen Bahn und B9 auf der einen und den Hängen auf der anderen Seite keine Ausweichmöglichkeit lasse.

Stolzenfelser wollen den rechten „Stolzmonat“ nicht
Schwarz-Rot-Gold gegen Regenbogenfahnen: Seit zwei Jahren laden AfD und befreundete Organisationen zum „Stolzmonat“ ein. In diesem Jahr wollen sie den Auftakt im Koblenzer Stadtteil Stolzenfels machen – doch viele der Bewohner wollen sich wehren.
Die Polizei werde mit starken Kräften vor Ort sein und eine sichere Teilnahme für alle gewährleisten, berichtet Sebastian Hebeisen. Die Anreise nach Stolzenfels wird mit dem Bus oder dem Rad empfohlen, da es nur wenige Parkplätze im Ort gibt.