Entschärfung in Koblenz am Dienstag - Kein Wohngebiet von Evakuierung betroffen
Bombenfund an der Pfaffendorfer Brücke in Koblenz: Am Dienstag wird entschärft
Bei Bauarbeiten für die neue Pfaffendorfer Brücke wurde eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt.
one more picture/Thorsten Wagner

Eine 250 Kilogramm schwere amerikanische Fliegerbombe ist am Freitagvormittag in Koblenz auf der Baustelle der Pfaffendorfer Brücke gefunden worden. Wie der Kampfmittelräumdienst bei Untersuchungen feststellte, besitzt das Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg noch einen intakten Zünder. Am Dienstag, 3. September, soll die Bombe deshalb entschärft werden. Zumindest Wohngebiete müssen dafür nicht evakuiert werden.

Aktualisiert am 02. September 2024 15:43 Uhr

Die Fliegerbombe befindet sich in der Nähe des Kurfürstlichen Schlosses im Bereich der Baustelle an der Pfaffendorfer Brücke, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Der Kampfmittelräumdienst hatte die Bombe am Freitag genauer unter die Lupe genommen. Dafür musste die Brücke für jeglichen Verkehr ab 11.45 Uhr für rund eine Stunde voll gesperrt werden. Auf den umliegenden Straßen stockte der Verkehr in der Folge. Weitere Sperrungen stehen nun ab Dienstagvormittag, 3. September, an, wenn die Bombe entschärft werden soll.

Evakuierung am Dienstag bis 11 Uhr

Der Evakuierungsradius beträgt nach Informationen der Stadtverwaltung 300 Meter. Während der Evakuierung und der Entschärfung wird der betroffene Bereich für den kompletten Fahrzeug-, Rad- und Fußverkehr gesperrt. „Es sind keine Wohnbereiche betroffen“, heißt es, allerdings befinden sich in dem abgesperrten Bereich das Mercure-Hotel, das mehr als 160 Hotelzimmer umfasst, die Rhein-Mosel-Halle oder auch der Schlosspark. Bis spätestens 11 Uhr müssen alle Menschen den Sicherheitsbereich am Dienstag verlassen haben. Kontrolliert wird das Ganze vom Ordnungsamt. Danach soll der Kampfmittelräumdienst mit der Entschärfung beginnen können, so die Ansage der Verwaltung.

Der Fund der Bombe überrascht durchaus. Denn bevor die Bauarbeiten an der Pfaffendorfer Brücke so richtig starten konnten, hatte es im Jahr 2023 eine extrem aufwendige Kampfmittelsondierung gegeben (RZ berichtete mehrfach). Sie fiel letztlich sogar noch umfangreicher aus als zunächst angenommen und zog sich über Monate. Nicht nur das Gelände an Land, auch der Rhein wurde von Spezialtauchern abgesucht, Bombenrelikte wurden dort allerdings keine gefunden.

Für die Sondierungen an Land verglichen Fachleute Fotos aus der Zeit von vor 1945 mit dem aktuellen Gelände. Dabei stellte sich heraus, dass das Gelände zumindest teilweise mit Trümmerschutt aus dem Krieg aufgeschüttet worden war. Bei diesem konnte man keine sichere Prüfung machen, da es zu viele elektromagnetische Auffälligkeiten gab – der Boden musste deshalb zum Teil mühsam abgetragen und gesiebt werden, um sicherzugehen.

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