Stadt Koblenz richtet im Kulturbau neue "Bibliothek der Dinge" ein: Für Nutzer ist sie kostenlos
Bohrmaschine oder Bocciakugeln leihen statt kaufen: Koblenz richtet „Bibliothek der Dinge“ ein
Eine Bibliothek der anderen Art: Neuerdings können im Koblenzer Kulturbau auch Gegenstände ausgeliehen werden, die man selten benötigt oder erst einmal ausprobieren möchte, bevor man sie kauft.
Stadt Koblenz/Thomas Knaak. Stadt Koblenz/T. Knaak

Koblenz. Die lange Rolltreppe in den zweiten Stock der Koblenzer Stadtbibliothek führt nicht mehr „nur“ zu Büchern, Filmen, Musik, sondern nun auch zu Bohrmaschinen und Bocciakugeln, zu einem Globus und Gummitwist, zu Nähmaschine, Plattenspieler und vielem, vielem mehr. Die Stadt hat eine „Bibliothek der Dinge“ eingerichtet.

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1Das ist der Hintergrund: Das Projekt ist ein weiterer Schritt zu einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Dinge, die nur selten gebraucht werden, kann man – statt sie zu kaufen – in der Bibliothek ausleihen. Und: „Man kann Gegenstände auch erst einmal in Ruhe ausprobieren, bevor man sie anschafft“, ergänzt Ingo Schneider, Dezernent für Bildung und Kultur der Stadt Koblenz. „Das hilft, Fehlkäufe zu vermeiden.“ Die Stadtbibliothek Koblenz setze damit auf einen innovativen Weg, ressourcenschonendes Handeln zu fördern.

2Was gibt es hier alles? Rund 100 Gegenstände aus den Bereichen Technik, Haushalt, Handwerk, Spiel und Sport stehen zur Ausleihe in dem weißen Regal gleich oben in Sichtweite der Rolltreppe bereit: Gummitwist, Slackline, Badminton-Spiel, Bohrhammer, Nähmaschine, Schallplattenspieler, Hanteln, Walkie-Talkies und Leselupe sind nur einige Beispiele aus dem Angebot der „Bibliothek der Dinge“.

Das Bibliotheksteam hat Ideen gesammelt, zudem ist Koblenz nicht die erste Stadt, in der eine solche Bibliothek der Dinge eingerichtet wird, und so konnten die Kollegen aus anderen Kommunen berichten, was bei ihnen besonders nachgefragt wird, berichtet ein Mitarbeiter der Bibliothek. Das Angebot kann im zweiten Stock im Kulturbau gesichtet und auch im Bibliothekskatalog unter dem Suchbegriff „Bibliothek der Dinge“ aufgerufen werden.

3So funktioniert die Nutzung: Mit dem normalen Ausweis der Bibliothek kann man auch die „Dinge“ für 28 Tage kostenlos ausleihen, allerdings gilt dies nur für Nutzer, die mindestens 18 Jahre alt sind. Wenn man – wie beispielsweise bei einer Näh- oder Bohrmaschine – den Einsatz planen möchte, kann man sich wie bei Büchern auch vormerken lassen. Dann kann der andere Nutzer die Ausleihfrist nicht verlängern – das funktioniert genauso wie bei Büchern. Die Ausleihe und Rückgabe erfolgt an der Servicetheke, die neben dem Regal steht.

4Wird die Bibliothek noch ausgeweitet? Ein weiterer Ausbau der Bibliothek der Dinge wird unter Berücksichtigung der Kundenwünsche erfolgen, so Stadt-Pressesprecher Thomas Knaak auf Nachfrage der RZ. Die Bibliotheksnutzer können immer Vorschläge machen.

5Wer finanziert das Projekt? Das Land hat eine Anfangsfinanzierung von 8000 Euro gegeben, die Stadt ist mit weiteren rund 3000 Euro eingestiegen, sagt Stadtsprecher Knaak.

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