Zahlen, Daten und Fakten: Der neue Trinkwasserhochbehälter hat ein Fassungsvermögen von 800 Kubikmetern Wasser, aufgeteilt in zwei Edelstahlbehälter mit einem Volumen von jeweils 400 Kubikmetern. „Damit können nun etwa elf bis zwölf Prozent der Bendorfer Einwohner versorgt werden“, erklärt Dirk Gastring vom Planungsbüro Gastring. Das seien rund 1600 Bürger. Dass die neue Anlage etwa 10 Meter höher gebaut wurde als die vorherige, sorge außerdem dafür, dass der Versorgungsdruck um ein Bar ansteige, sagt Bürgermeister Christoph Mohr. Diese Verbesserung mache sich vor allem in den umliegenden Häusern und Einrichtungen, etwa dem AWO-Seniorenheim, bemerkbar.
Das Versorgungsgebiet, das durch den neuen Behälter abgedeckt wird, umfasst die Vierwindenhöhe, Goldberg, Streckepad und Benzenhahn. Die Kosten für den Bau belaufen sich auf 2,4 Millionen Euro, erwähnt Mohr in seiner Eröffnungsrede. „Das Geld ist gut angelegt. Jeder Euro schmerzt natürlich, aber dafür ist das Grundbedürfnis der Bürger nach einer guten und sicheren Wasserversorgung abgedeckt“, sagt der Bürgermeister.
Die Bedeutung für Bendorf: Ein Neubau des Hochbehälters sei ohnehin nötig gewesen, das macht auch Gastring in seiner Ansprache noch mal deutlich. Bereits 2018 habe man eine Studie durchgeführt, inwieweit sich der Erhalt der alten Anlage noch rentiere. „Der alte Hochbehälter wurde immer wieder erneuert und umgebaut, aber nun hat sich der Neubau einfach mehr gelohnt“, so der Leiter des Planungsbüros. Auch aufgrund der technischen und wissenschaftlichen Entwicklungen beim Thema Wasserversorgung habe das alte Bauwerk nicht mehr mithalten können, sodass der Neubau nun umso gelegener kam.
Auch Mohr betont, wie wichtig diese Maßnahme für Bendorf sei: „In der Kommunalpolitik ist es unsere ureigenste Aufgabe, die Versorgung der Menschen sicherzustellen.“ Mit dem neuen Trinkwasserhochbehälter sei die Versorgung nicht nur sichergestellt, sondern auch verbessert worden. „Das war ein großer Schritt und eine große Investition in unsere Infrastruktur“, so Mohr weiter. Was unterdessen mit dem alten Hochbehälter geschehen soll, sei noch unklar und werde künftig noch Thema im Stadtrat sein.
Das Wort Statik konnte am Ende vermutlich niemand mehr hören.
Werleiter Michael Stiren
Herausforderungen: Zum erfolgreichen Projektabschluss schauen die Planer und Bauer jedoch auch auf jene Bauphasen in der Vergangenheit zurück, die mit ganz besonderen Herausforderungen verbunden waren. So erklärt Robin Erfurt vom Bauunternehmen Klaus Rick, dass die Höhenlage sowohl die Bau- als auch den Planungsfirmen vor eine Herausforderung stellte. Die Anlage solle schließlich Wind und Wetter trotzen können. Ergänzend scherzt Werkleiter Michael Stiren. „Das Wort Statik konnte am Ende vermutlich niemand mehr hören.“
Für die Ingenieure und die Tief- und Betonbaufirma sei es außerdem Neuland gewesen, das Bauwerk mit Holz zu verkleiden, um eine Scheune zu imitieren. Diese spezielle Ausführung habe den Zweck, dass sich das Gebäude optisch besser an die umliegende Landschaft anpasse und dadurch nicht allzu sehr zum Störfaktor werde. Um darüber hinaus den Eingriff in die Natur durch die Bebauung des Geländes wiedergutzumachen, sei eine Aufforstung rund um den Hochbehälter vorgesehen, erklärt Michael Stiren. Aus Gründen der Nachhaltigkeit sei zudem die Anbringung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach vorgesehen.