Denn der Schauplatz für kleine und große Abenteurer ist in die Jahre gekommen, sodass die Anfälligkeit der Bausubstanz steigt: „Altersbedingte Schäden sind bei Holz ganz normal, wenn – wie für die Buga 2011 – kein konstruktiver Holzschutz (zum Beispiel Pfostenschuhe aus Stahl) verbaut wird“, sagt Verena Groß vom Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen. „Mit den Jahren ist das Holz im Boden seit der Eröffnung vor 13 Jahren weggefault.“
Als Konsequenz wurden in einem ersten Schritt Ende April die Zugänge zum Rutschenturm abgebaut und der Steg mit Zäunen versehen. Ebenso wurden in den Rutschröhren Sperren eingebaut. Auch die Kletterwand und das Mikadogerüst wiesen Wasserschäden im Erdbodenbereich auf. Beim Mikadogerüst kam hinzu, dass die Kletterbalken aus Holz aufgerissen waren und Splitter Verletzungsgefahr mit sich brachten.
Sicherungsmaßnahmen helfen eine Zeit lang
Bereits in der Vergangenheit habe sich bei Kontrollen abgezeichnet, dass sich der Zustand der Holzspielgeräte verschlechtert habe, so Groß weiter. Um zusätzliche Sicherheit zu haben, wurde im Jahr 2021 ein unabhängiger Gutachter beauftragt, den Zustand zu beurteilen. Der Experte bestätigte die Ergebnisse der städtischen Kontrollen, worauf Material ausgetauscht und Sicherungsmaßnahmen vorgenommen wurden. Die Podeste der Holzkonstruktion etwa wurden mit Gerüsten von unten stabilisiert.
Diese Arbeiten gewährleisteten bis vor Kurzem einen sicheren Spielbetrieb. Mittlerweile aber ist die Fäulnis in tragenden Teilen der Spielgeräte so weit vorangeschritten, dass eine radikale Lösung unumgänglich war. Zwar bestand laut Auskunft der Stadt noch keine akute Verletzungsgefahr. Da die Hochsaison jedoch unmittelbar bevorstand, musste man damit rechnen, dass sich der Zustand unter steigender Belastung weiter verschlechtern würde. Inzwischen wurden sowohl das Podest einschließlich der Rutschen und der zum Podest führenden Stege als auch die Kletterwand und die Mikadoanlage zurückgebaut.
Planungen laufen derzeit
Derweil arbeiten die Spielplatzplaner des hierfür zuständigen Eigenbetriebs Grünflächen- und Bestattungswesen an zeitnahen Übergangslösungen für alternative Spielangebote. Wann dies so weit sein wird, ist noch nicht klar. Die anderen Flächen können aber nach wie vor bespielt werden.
Der Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen führt wöchentlich auf allen 139 Spiel- und Bolzplätzen sowie den alleinstehenden Spielgeräten, etwa am Forum Confluentes, Routineinspektionen durch. Die Inaugenscheinnahme beinhaltet neben dem optischen Zustand auch die Funktionstüchtigkeit. Vierteljährlich gibt es zudem eine operative Inspektion. Spätestens bei der jährlichen Hauptinspektion werden die Fundamente der Spielgeräte freigelegt und intensiv überprüft, genauso alle beweglichen Teile wie Gelenke, Lager und Kettenglieder. Insgesamt arbeiten vier hauptamtliche Spielplatzkontrolleure bei der Stadt Koblenz.