Koblenz
Barrierefreiheit: Wem hilft sie eigentlich?
Neugestaltung Südallee Koblenz
Koblenz war eine der ersten Städte Deutschlands, die Bordsteine abgeflacht hat.
Sascha Ditscher

„Barrierefreiheit ist die Voraussetzung für ein selbstbestimmtes, inklusives Leben“, sagt Sachverständiger André Bender. Koblenz‘ Behindertenbeauftragte Katharina Kubitza betont, es gehe eben nicht nur um „zehn bis zwölf Prozent, die faktisch schwerbehindert sind. Am Ende ist Barrierefreiheit nichts anderes als mehr Komfort für alle.“

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Schilder und Formulare in leichter Sprache für Migranten, Piktogramme für Analphabeten oder ebenerdige Wege, die auch für Menschen mit Rollator oder Eltern mit Kinderwagen nützlich sind: All das gehöre zur Barrierefreiheit dazu.

Wichtig sei immer, das Gesamtbild im Blick zu behalten. „Die Barrierefreiheit des einen kann wiederum die Barriere des anderen sein“, gibt Bender zu bedenken. Er nennt ein Beispiel: „Während ein drei Zentimeter hoher Absatz zwischen Straße und Bürgersteig einen blinden Menschen davor warnt, einfach weiterzugehen, kann dieser für einen Rollstuhlfahrer, je nach körperlicher Verfassung, bereits ein unüberwindbares Hindernis darstellen.“ Im öffentlichen Raum sei Barrierefreiheit deshalb auch immer wieder ein Kompromiss.

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