Fototermin am Deutschen Eck: Der Koblenzer Lars Frind setzt wieder ein Paar seiner Jordan-Sneakers in Szene, diesmal als Balanceakt am Kaiser-Denkmal. Dann stellt er das Foto bei Instagram ins Netz (Benutzername: bboylaspin) – und erntet Klicks und Komplimente aus aller Welt. Foto: Anna Junghänel
Von unserer Mirabeiterin Anna Junghänel
Den Schuh braucht er diesmal nur zum Fixieren der Kamera, denn fotografiert werden heute die Schuhe, die er trägt: die Jordan 3s Fear. Getreu dem Namen Fear (auf Deutsch Angst) will der Breakdancer einen Stunt machen, bei dem er in den zehn Sekunden des Selbstauslösens auf den Pfosten der Kette springt. Für Frind, der seit 14 Jahren Tänzer ist, kein großes Problem, die Balance zu halten. Nach einigen Versuchen hat er das Bild im Kasten.
Seit zwei Jahren fotografiert Lars Frind seine Jordan-Sneakers, von denen er knapp 300 Paar besitzt. Benannt sind die Schuhe nach dem US-Basketballspieler Michael Jordan – und da der 34-jährige Koblenzer selbst Basketball gespielt hat und ein großer Fan des Stars ist, ist diese Schuhliebe naheliegend. Und er fotografiert eben gern. Da er die aufwendigen Bilder auch zeigen möchte, veröffentlicht er sie auf der Social-Media-Plattform Instagram unter dem Namen „bboylaspin“ (https://instagram. com/bboylaspin).
Vor knapp einem Monat hat er dann auch die Aktion „Ich zeige euch mein Koblenz“ gestartet und platzierte seitdem seine Sneakers vor dem Koblenzer Schängelbrunnen, auf dem Jesuitenplatz oder vor dem Forum. Damit zeigt er seinen mittlerweile mehr als 20 700 Followern, die über den ganzen Globus verteilt leben, die Stadt an Rhein und Mosel, in der er seit 14 Jahren lebt. „Koblenz ist zwar klein“, sagt Lars Frind, „aber hat viel zu bieten.“ Als Nächstes will er seine Jordans auf der Festung in Szene setzen.
Unabhängig von den Action-Fotos postet der 34-Jährige, der ursprünglich aus Halle an der Saale kommt, täglich Bilder seiner Jordans und verbindet so die Liebe zu den Schuhen mit der zur Fotografie. Morgens gegen 5 Uhr lädt er meistens einen kleinen Ausschnitt des Schuhs, hoch, sodass seine Follower wissen, welches Exemplar sie heute gezeigt bekommen. Gegen 7 Uhr folgt das nächste Bild, und im Laufe des Tages erscheinen dann weitere Fotos des „Tagesschuhs“ – mal mehr, mal weniger.
Frind nutzt häufig die Zeit vor der Arbeit in einem Schuh- und Bekleidungsladen in Koblenz, um Bilder zu machen. „Übung macht den Meister“, sagt er und erinnert sich an seine ersten Bilder. Angefangen hatte er, weil er auf Facebook öfter Fotos von Sneakern gesehen hatte. Später kam er dann zu Instagram, wo es stärker auf die Gestaltung der Bilder ankommt. Er fotografierte zuerst mit dem Handy, bis ihm dann letztes Jahr zu Weihnachten seine Freundin eine Kamera schenkte.
Nun macht er das ganze Jahr über Bilder von seinen verschiedenen Jordans, die er sammelt, aber auch alle trägt – und hat inzwischen ein Stativ und ein weiteres Objektiv gekauft, um sich und seine Bilder immer weiter zu entwickeln. Ihm macht es Spaß – und die vielen Komplimente, die er aus aller Welt bekommt, zeigen, dass er einen Nerv trifft.