Freitagabend ist die Stadt voll, viele sind in Laufsachen unterwegs, genießen es, wieder mit Kollegen feiern zu können und privat zusammenzutreffen: Nach zwei Jahren Pause ist der Firmenlauf nach Koblenz zurückgekehrt.
Die größte Änderung gibt es beim Namen. Statt beim Münz-Firmenlauf haben sich in diesem Jahr rund 12 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 500 Unternehmen beim B2Run Koblenz angemeldet. Ob wirklich alle kamen, ist indes fraglich, denn die Wetterprognosen deuteten schon früh darauf hin, dass der Lauf eine nasse Angelegenheit werden könnte.
Unterschlupf bei Kaiser Wilhelm
So werden auch schon eine Stunde vor dem Start die, die schon angereist sind, durch einen kurzen, aber sehr heftigen Regenschauer überrascht. Einige flüchten daraufhin in das Innere des Kaiser-Wilhelm-Denkmals. Doch die meisten haben Glück und kommen trocken durch die Strecke, angefeuert durch Bands und viele Zuschauer am Rand und im Ziel.
Zu den Teilnehmern zählt auch die Verbandsgemeinde (VG) Montabaur. Die Mitarbeiter gehen regelmäßig an den Start. „Wir haben aber auch Ersttäter dabei“, erklären Ralf Nebgen und Selina Michels vom Team der Verwaltung. Für die meisten Läufer steht heute ganz klar der Spaß im Vordergrund.
Bestzeit bei unter 15 Minuten
Aber es gibt auch sportlich ambitionierte Teilnehmer, wie die Zeiten der Besten beweisen: Als schnellster Läufer kommt Moritz Beinlich von Beinlich Beregnung mit einer herausragenden Zeit von 14:36 Minuten durch die Strecke, schnellste Frau ist Emily Jürgens von der Steuler Gruppe mit 18:50 Minuten.
Das zieht sich ein bisschen wie Kaugummi.
Ein Teilnehmer des B2Run über die Schlusskilometer des Laufs.
Auch Mitarbeiter der S&T Deutschland GmbH begeben sich an diesem Tag auf die fünf Kilometer Laufstrecke, die an der Mosel startet, am Schloss vorbeiführt, dann später am Rhein entlanggeht und kurz vor dem Deutschen Eck endet. Dass es nach der Pause nun wieder einen Koblenzer Firmenlauf gibt, wird von den Mitarbeitern von S&T sehr positiv aufgenommen.
Vorbereitungen seit dem Winter
„Wir haben uns total gefreut, als wir gehört haben, es geht wieder los“, erzählt Moni Lahnstein. Sofort bat sie die Geschäftsführung, ob man wieder am Firmenlauf teilnehmen könne. Insgesamt zwölf Läufer und Läuferinnen des Unternehmens machen sich an diesem Tag auf die Strecke. Das Wetter stört sie weniger. Schließlich haben sie schon im Februar begonnen, sich auf den Firmenlauf vorzubereiten, und sind auch bei Kälte und Regen gelaufen.
Die Ambitionen im Team seien sehr unterschiedlich, berichtet Moni Lahnstein, die aber betont: „Eine gesunde Portion Ehrgeiz ist schon auch dabei.“ Trotz des neuen Veranstalters habe sich nicht viel an der Veranstaltung geändert, merkt sie an. Lediglich der Aufbau des Areals sei etwas anders.
Regen ist besser als Sommerhitze
Bei den Teilnehmern der Kann-Gruppe findet vor dem Start noch eine kleine Diskussion statt, ob man wirklich in der Gruppe der Besten um 17 Uhr starten sollte. Außerdem muss das Team des Unternehmens nominell geschwächt an den Start gehen. Einige mussten kurz vor Start absagen. Doch die, die übrig geblieben sind, lassen sich vom drohenden Regen nicht abschrecken – „Regen ist viel besser zum Laufen als 35 Grad“, sagt einer.
Bereits seit Beginn, seit 2003, machen Mitarbeiter des Unternehmens beim Firmenlauf mit. Allerdings ist die Anzahl der Teilnehmer in den vergangenen Jahren immer weiter zurückgegangen, erzählt das Team. Dafür sind aber noch einige ziemlich fitte Mitarbeiter am Start. So erzählt Volker Schmidt, dass er immerhin mal einen 24. Platz beim Koblenzer Firmenlauf geholt hatte.
Schlusskilometer als Herausforderung
Die Laufstrecke finden die Teilnehmer der Kann-Gruppe „ganz in Ordnung“. Nicht ganz so angenehm seien nur die letzten zwei Kilometer, die immer am Rhein entlangführen. „Das zieht sich ein bisschen wie Kaugummi.“
Mit mehr als 900 Teilnehmern stellt die Bundeswehr in diesem Jahr eine hohe Anzahl an Startern. Thomas Bertram von der Bundeswehr findet es super, dass der Lauf wieder stattfindet. Die Zielsetzung im Team sei sehr unterschiedlich. Manche seien durchaus ambitioniert. „Aber wichtig ist vor allem der Spaß.“