Vallendar/Bendorf
B 42: Radweg zwischen Vallendar und Bendorf wird endlich gebaut

Mit dem Bau des neuen Rad- und Gehwegs, der durch Leitplanken von der Fahrbahn getrennt wird, wird die B 42 zwischen Vallendar und Bendorf neu strukturiert.

Damian Morcinek

Vallendar/Bendorf. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hat der ein oder andere nicht mehr daran geglaubt, dass dieser Tag jemals kommen würde: Der Ausbau des Rad- und Gehwegs entlang der B 42 zwischen Vallendar und Bendorf beginnt am Montag, 22. Juni. Das hat jetzt der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Cochem-Koblenz mitgeteilt.

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Von unserem Redakteur Damian Morcinek

Demzufolge wird der Weg von der Bendorfer Eisenbahnstraße aus in Richtung Vallendar auf einer Länge von etwa 500 Metern neben der Bundesstraße durch das Koblenzer Bauunternehmen Eurovia Teerbau angebaut. Im weiteren Verlauf wird dann die Deckschicht der Fahrbahn sowie des Seitenstreifens, der bereits als Rad- und Gehweges genutzt wird, erneuert. Da die B 42 in diesem Bereich eine hohe Verkehrsdichte aufweist, wird der neue Radweg durch einen 1,80 Meter breiten Streifen mit zusätzlichen Schutzplanken von der Fahrbahn getrennt. „Hierdurch wird die Sicherheit der nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer ganz erheblich verbessert“, betont Bernd Cornely, Leiter des LBM Cochem-Koblenz. Nach der Baumaßnahme steht Radfahrern und Fußgängern ein einseitiger Weg in einer durchgehenden Breite von 2,50 Metern zur Verfügung.

Um den notwendigen Platz zu erlangen, werden die Fahrspuren der B 42 entlang dieser Strecke in Richtung Berg verschoben. Der derzeit noch vorhandene bergseitige Geh- und Radweg wird komplett entfallen und künftig vom Verkehr in Richtung Bendorf vereinnahmt.

Vor der Ortseinfahrt Vallendar wird nach Angaben des Landesbetriebes Mobilität eine Überquerungshilfe für Fußgänger und Radfahrer auf der B 42 installiert. Diese soll gleichzeitig dazu dienen, die Geschwindigkeit des fließenden Verkehrs zu reduzieren. „Diese Querungshilfen haben sich schon andernorts als sichere Übergänge bewährt“, betont Cornely.

Um die Beeinträchtigungen der Verkehrsteilnehmer so gering wie möglich zu halten, soll die Maßnahme in mehrere Bauabschnitte aufgeteilt werden. Der Verkehr soll unterdessen weiter fließen können. An zwei Wochenenden jedoch, so steht es laut Planung des LBM bereits fest, wird es auf der Strecke eine Einschränkung auf nur eine Fahrspur mit einer Ampelregelung geben. Bei hohem Verkehrsaufkommen werden Behinderungen dementsprechend unvermeidlich sein, teilt der Landesbetrieb weiterhin mit und bittet die Verkehrsteilnehmer um Verständnis.

Auch an eine Umleitung für Radfahrer hat der Landesbetrieb gedacht. So sollen Radler und Fußgänger in der ersten Zeit der Bauarbeiten noch die Bergseite des Streckenabschnitts nutzen können. Lediglich an vier bis fünf Tagen wird die Strecke komplett für den Radverkehr gesperrt werden. In dieser Phase werden die Radfahrer über die Höhengemeinde Weitersburg umgeleitet.

Voraussichtlich Ende August sollen die Ausbauarbeiten für den neuen Rad- und Fußgängerweg entlang der B 42 abgeschlossen sein. Die Baukosten belaufen sich nach Angaben des LBM auf rund 510 000 Euro. Getragen werden sie von der Bundesrepublik Deutschland.

Wirklich froh über die neue Wegeführung zeigt sich Vallendars Stadtbürgermeister Gerd Jung nicht gerade. „Eine Verbesserung ist das nicht. Hier wird viel Geld in die Hand genommen für einen Radweg mit Begegnungsverkehr“, sagt Gerd Jung, der sich persönlich gewünscht hätte, dass der Ist-Zustand erhalten bleibt und es einen – wie vor Jahren von den Städten Vallendar und Bendorf geplant – Radweg am Rhein gegeben hätte. Zumal die Fortführung des Radwegs durch Vallendar nicht unproblematisch sei.

Rückblick: 2008 hatten sich die Stadträte von Vallendar und Bendorf gegen die nun vor der Umsetzung stehende Radwegvariante des Landesbetriebes Mobilität entschieden. Daraufhin wurde die Planung einer Wegeführung in die Verantwortung der beiden Kommunen übergeben. Eine Machbarkeitsstudie für eine Trassenführung entlang des Rheins wurde in Auftrag gegeben. Zudem einigten sich beide Stadträte auf feste Rahmenbedingungen, die unter anderem die Teilung der Kosten und Folgekosten sowie eine Eigentumsaufteilung vorsahen, und unterzeichneten entsprechende Verträge.

Auf 920 000 Euro wurden die Kosten für den Rheinradweg im Jahr 2010 geschätzt. Beiden Städten wurden sogar Fördermittel von bis zu 70 Prozent in Aussicht gestellt. Doch letztendlich stoppte die aus SPD, WUM und FDP bestehende Ratsmehrheit in Bendorf das interkommunale Projekt aus Zeit- und Kostengründen. Zudem scheute man einen möglichen Rechtsstreit mit dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu), der rechtliche Bedenken zur Einhaltung des Artenschutzes vorgetragen hatte, da der Radweg am Rande eines Flora- und-Fauna-Habitats errichtet worden wäre. Doch noch heute ist sich Vallendars Stadtchef sicher: „Wir hätten kein Naturschutzgebiet zerstört, sondern lediglich einen überwachsenen Trampelpfad ausgebaut“, betont Jung.

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