Sie fühlen ihre Gemeinden abgehängt, insbesondere durch den Wegfall des Burgenbusses: (von links) Treis-Kardens Ortsbürgermeister Hans-Josef Bleser, TI-Chefin Dorothee Brachtendorf, Moselkerns Ortsbürgermeister Peter Mayer und Birgit Michels, Beigeordnete von Müden. Foto: Thomas Brost Brost
Mosel/Maifeld. In die Jubelarien, dass der neue Busfahrplan wesentlich bessere Vertaktungen zwischen Rhein, Mosel und Eifel bringen wird, stimmen mehrere Moselgemeinden nicht ein. Für sie klingt dies wie Kakofonie – denn mit dem neuen ÖPNV-Konzept, das der Verkehrsverbund Rhein-Mosel (VRM) jetzt vorgestellt hat, fällt vor ihrer Haustüre ein wichtiges Transportmittel weg: der Burgenbus. Seit 2010 verbindet der Bus Treis-Karden, Müden und Moselkern mit den Burgen Eltz und Pyrmont. Künftig sollen die drei Gemeinden links liegen gelassen werden, ein neuer Bus soll von Hatzenport auf die Reise gehen und übers Maifeld die Burg Eltz erreichen. „Es war nie die Rede davon, dass sich die Route ändern wird. Wir sind kalt erwischt worden“, sagt Dorothee Brachtendorf, Leiterin der Tourismus-Information in Treis-Karden. Der Bus habe ideal in ein Netzwerk mit Schiff und Bahn gepasst. Der Burgenbus ist bisher von den beteiligten Kommunen und dem Grafen zu Eltz mitfinanziert worden, zu je 4000 Euro von den VGs Cochem, Kaisersesch und Maifeld, 6000 Euro blätterte der Graf hin, den Rest beglich jeweils der VRM. Dieser fünfstellige Betrag zur Deckung des Betriebskostendefizites soll nach RZ-Informationen ein Stein des Anstoßes gewesen sein, um das Ruder herumzureißen.
Für Peter Mayer ist die Einstellung des Burgenbusses sehr ärgerlich. Der Campingplatz in Moselkern profitiere vom Burgenbus, ferner gebe es Wandergruppen, die bewusst von Moselkern aus mit dem Bus starten. „Weil sie von oben aus herunterlaufen können“, sagt der Ortsbürgermeister.