Die Integrierte Leitstelle Koblenz hat eine neue, allerdings vorübergehende, Heimat gefunden. Eine ehemalige Fahrzeughalle bei der Feuerwehr Koblenz wurde zu einer hochmodernen Rettungszentrale umgestaltet. Innenminister Michael Ebling nahm die Leitstelle jetzt offiziell in Betrieb.
Auf 250 Quadratmetern Fläche sind zwölf hochmoderne Arbeitsplätze entstanden. Das Land übernahm die Kosten von 1,55 Millionen Euro für diese Interimslösung, die technisch am 1. April in Betrieb geht. Im Jahre 2030 soll dann die neue Integrierte Leitstelle in Koblenz-Bubenheim fertig sein.
In einem halben Jahr von der Fahrzeughalle zur Leitstelle
„Aus einer Fahrzeughalle wurde in kurzer Zeit eine hochmoderne Leitstelle”, freute sich Meik Maxeiner, Amtsleiter der Feuerwehr Koblenz, beim Pressetermin. Er danke der kommunalen Familie und dem Land, innerhalb von sechs Monaten dieses Projekt zum Erfolg geführt zu haben.
Technische wie wirtschaftliche Gründe sprachen für eine Lösung auf Zeit. Mit dem Rhein-Hunsrück-Kreis als weiteren Partner war eine Erweiterung der bestehenden Leitstelle notwendig. Zudem war der Stand der Technik auf aktuelles Niveau zu bringen.
Bis zu 250.000 Einsätze pro Jahr
Neben dem Rhein-Hunsrück-Kreis sind die Kreise Cochem-Zell, Ahrweiler, Mayen Koblenz und die Stadt Koblenz in der Integrierten Leitstelle zusammengefasst. Die Zentrale wird besetzt durch Kräfte von DRK, Johanniter Unfallhilfe und der Feuerwehr. Insgesamt werden in dieser neuen Struktur bis zu 250.000 Einsätze pro Jahr zu bewältigen sein, so Maxeiner. Im Zuständigkeitsbereich leben rund 630.000 Menschen.
Die drei Schichten im Tagesablauf sind mit 50 Personalstellen abgedeckt. Insgesamt steht ein 80-köpfiges Team rund um die Uhr bereit und kann mithilfe des Einsatzleitsystems „Cobra” in kürzester Zeit Hilfe starten.

Tagsüber sind neun Einsatzleitplätze ständig besetzt, nachts drei. Ein weiterer sogenannter Lagedienst dient bei Großlagen als Schnittstelle zur Lagezentrale im Land. Die Notwendigkeit für diese Funktion gründe auf den Erfahrungen aus dem Ahrhochwasser. Jeder Arbeitsplatz hat ein parallel laufendes Rückfallsystem, sodass auch bei Ausfall der Haupttechnik Notrufe bearbeitet werden können.
Minister Michael Ebling drückte seinen Respekt für das vorgelegte Tempo aus: „Das Projekt ist unglaublich schnell realisiert worden.” In Rheinland-Pfalz habe man schon früh auf die Integration der Rettungsdienste gesetzt. In Verbindung mit verlässlichen Trägern wie Städten und Kreisen funktioniere das System sehr gut. Ebling: „Die Leitstellen sind das Rückgrat der Hilfseinsätze.”
Oberbürgermeister im Leitstellen-Praktikum
Marko Boos, Landrat MYK, zeigte sich ebenfalls vom Tempo beeindruckt: „Ein tolles Beispiel, was auch unter Beteiligung vieler Stellen in sechs Monaten zu stemmen ist.”
Der Koblenzer Oberbürgermeister David Langner berichtete, vor einiger Zeit in der Leitstelle persönlich ein Praktikum absolviert zu haben. „Was dann passiert, wenn ein Anruf eingeht, ist sehr beeindruckend. Man kann sich voll darauf verlassen, dass sich um das Anliegen in bester Weise gekümmert wird.”