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Koblenz & Region
Augen auf: Feuerwehr will Kinder schützen

Die Koblenzer Bürgermeisterin Marie-Theres Hammes-Rosenstein (hinten von links), lnnenminister Roger Lewentz und der Präsident des Landesfeuerwehrverbands Frank Hachemer gaben den Startschuss für die Kampagne "Augen auf!". Vor allem die Betreuer sollen erkennen, wenn Kinder in der Jugendfeuerwehr oder bei den Bambini gefährdet sind.

Denise Remmele

Koblenz/Rheinland-Pfalz - Keine Kindeswohlgefährdung in den eigenen Reihen - das will die Feuerwehr im Land sicherstellen. Schließlich gehören etwa 13 500 Mädchen und Jungen in 1100 Jugendfeuerwehren sowie 1800 unter Zehnjährige in rund 90 Bambini-Feuerwehren auch zur Feuerwehr, und diese sollen in einem geschützten Raum spielen und lernen.

Koblenz/Rheinland-Pfalz – Keine Kindeswohlgefährdung in den eigenen Reihen – das will die Feuerwehr im Land sicherstellen. Schließlich gehören etwa 13 500 Mädchen und Jungen in 1100 Jugendfeuerwehren sowie 1800 unter Zehnjährige in rund 90 Bambini-Feuerwehren auch zur Feuerwehr, und diese sollen in einem geschützten Raum spielen und lernen.

Der Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz hat in Koblenz die landesweite Kampagne „Augen auf!“ gestartet. Vor allem die Betreuer sollen auf das Thema aufmerksam gemacht werden.

„Wir wollen die Leute sensibilisieren und eine Atmosphäre schaffen, in der Kinder geschützt sind“, erklärt Frank Hachemer, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes. Ein eigens aufgelegter Leitfaden informiert über Ansprechpartner, Anzeichen einer Kindeswohlgefährdung, über Ursachen und Folgen und vor allem über Verhaltenswege, wenn die Betreuer in ihrer Gruppe etwas Auffälliges beobachten. Darüber hinaus soll jeder Betreuer eine Selbstverpflichtungserklärung unterschreiben, in der festgelegt wird, welche Verantwortung er für die Kinder trägt und wie er mit seinen Schützlingen umzugehen hat. Auf Landesebene sollen Vertrauensleute ausgebildet und eingesetzt werden, die Ansprechpartner für betroffene Kinder und Jugendliche sind, Opfer begleiten und die Verbände beim Krisenmanagement unterstützen.

Im Gruppenalltag bei der Jugendfeuerwehr oder den Bambini gibt es diverse Situationen, die potenziell riskant sind: Spiele mit viel Körperkontakt, gemischte Übernachtungsmöglichkeiten im Zeltlager, Einzelbetreuung durch einen Helfer. Die Feuerwehr hat deshalb Präventionsmaßnahmen, ein festes Vorgehen bei einem Verdacht festgelegt. Man will bei den ersten Anzeichen reagieren – und nicht erst dann, wenn es zu spät ist, betont Hachemer. Bei der Feuerwehr sieht er eine besondere gesellschaftliche Verantwortung, eine Vorbildfunktion.

Innenminister Roger Lewentz, der zusammen mit Hachemer und der Koblenzer Bürgermeisterin Marie-Theres Hammes-Rosenstein den Startschuss für die Kampagne gab, betonte, dass bei Institutionen auch der Blick nach innen geschärft werden muss, um Kinder zu schützen: „Das Wohl unserer Kinder ist eines unserer wichtigsten Güter und damit die Verpflichtung, sie auch vor körperlichen oder seelischen Gefahren zu schützen.“

Die Stadt Koblenz hat gewissermaßen Geburtshilfe für die Kampagne geleistet, berichtet Hammes-Rosenstein. Hier wurde schon im Jahr 2009 das Netzwerk Kindeswohl gegründet und ein Schutzkonzept erstellt, ihre Erfahrungen hat die Stadt bei der Feuerwehr eingebracht. Die Bürgermeisterin betonte: „Es ist wichtig, dass die Menschen, denen Kinder anvertraut sind, in der Lage sind, Anzeichen zu erkennen, und wissen, was zu tun ist.“

Von unserer Redakteurin Stephanie Mersmann

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