Die Schlachthofstraße ist stadtauswärts gesperrt, und das hat Auswirkungen auf die Verkehrsanbindungen. Die wichtigsten Infos.
1Die Baustelle: Auf einer Länge von rund 2,1 Kilometern wird in der Schlachthofstraße vom Saarkreisel bis kurz hinter der Abfahrt zur Kurt-Schumacher-Brücke der Fahrbahnbelag erneuert. Das ist nötig, weil die Straße vor allem vor den Kreuzungsbereichen starke Schäden aufwies, sagt Stefan Kurth vom Kommunalen Servicebetrieb der Stadt. Spurrillen und Bodenwellen waren für Zweiradfahrer und Fußgänger gefährlich, zudem gab es viele Flicken.
Der vorhandene Fahrbahnbelag ist in den vergangenen Tagen abgefräst worden, nun werden die Vorarbeiten an Schächten und Randeinfassungen vorgenommen. Am Montag, 29. Juli, ist geplant, die neue Asphaltschicht vom Kreisel bis zur Ludwig-Erhard-Straße aufzubringen, am Wochenende danach, 2. bis 4. August, wird der größere Bereich zwischen der Kreuzung Blücherstraße bis zur Kurt-Schumacher-Brücke neu asphaltiert. Dann kommen noch Markierung und Restarbeiten – die Baustelle soll am 7. August beendet sein. Im Übrigen muss die Gegenrichtung nicht gemacht werden, dies ist vor gut zehn Jahren erfolgt.
2Die Verkehrssituation: Die Schlachthofstraße ist stadteinwärts befahrbar. Stadtauswärts ist die Umleitung ausgeschildert und führt über die Moselweißer Straße und Koblenzer Straße. Das führt vor allem dort zu starkem Verkehr. Und auch auf der Europabrücke staute es sich vor allem am Montag zurück, da Autofahrer, die in Richtung Stadt oder Moselweiß und Lay wollten, alle in den Kreisel fahren mussten statt quasi dran vorbei, wie es sonst mit der Abfahrt Schlachthofstraße möglich ist.
Auch am Fuß der Kurt-Schumacher-Brücke gab es am ersten Tag Irritationen: Wenn man von dort kommend Richtung Lay abbiegt, ist dies erlaubt, war aber durch die Fräsarbeiten nicht jederzeit möglich. Autos wendeten auf der Straße, es gab zum Teil wilde Hupkonzerte, schildert eine Passantin.
Ein Mann, der im Büropark Moselstausee arbeitet, beschreibt auf Facebook, dass er für 550 Meter am ersten Tag eine Stunde gebraucht habe, da die Ampelanlage an der Karl-Tesche-Straße so geschaltet gewesen sei, dass nur maximal vier Autos durchkamen.
3Die Auswirkungen auf die Koveb-Busse: Die Buslinie 3/13 kann nicht wie gewohnt fahren. Sie wird durch die Moselweißer und Koblenzer Straße umgeleitet. Die Haltestellen auf der Schlachthofstraße stadtauswärts entfallen, stattdessen fährt der Bus die Haltestellen Saarplatz, Franz-Weis-Straße, St.-Elisabeth-Kirche, Blücherstraße, Marienhof und Verwaltungszentrum Süd an. Umgekehrt fährt der Bus wie gewohnt.
4Die Auswirkungen auf Anwohner: Ein Anrufer aus der Straße Rauentalshöhe ist genervt, „wir kommen nicht aus der Straße raus, und wenn, kommen wir nicht wieder rein“, sagt der 80-Jährige am Montag. „Wir müssen doch mal zum Einkaufen.“ Die Situation entspannt sich in den Folgetagen. Und in Sachen Abfallentsorgung ändere sich für die Anwohner nichts, so die Verwaltung auf der Webseite Koblenz-baut.de. „Die Entsorgungsfahrzeuge können entweder die Baustelle passieren, oder die Abfallbehälter werden vom Baustellenpersonal zentral gesammelt und wieder zurückgestellt.“ In Ausnahmefällen könne auch eine Abfuhr am darauffolgenden Werktag erfolgen.
5Die Auswirkungen auf andere: Eine ältere Dame ist auf der Straße unterwegs, in der einen Hand trägt sie Tüten, in der anderen hat sie einen Stock. „Ich war bei Hit einkaufen, da sagte man mir, ich müsse entweder in die Stadt fahren und da umsteigen oder bis zum Kemperhof laufen.“ Auf diesem Weg ist sie nun, aber sie sagt: „Ich will nicht meckern, das muss ja wohl gemacht werden.“ Eine andere Frau bemängelt indes, dass die Layer nun von ihrer Nahversorgung abgeschnitten seien, weil es keine Ersatzhaltestellen auf der Linie 31 gibt. Dieser Hinweis findet sich auch auf der Seite von Zickenheiner: „Folgende Haltestellen können nicht bedient werden: Ludwig-Erhard-Straße, Peter-Klöckner-Straße und Verwaltungszentrum/B 49.“
6Kritik an der Baumaßnahme: Die Ampelschaltung in der Moselweißer Straße müsste verändert werden, damit dort ein besserer Durchlauf sei, meinen einige. „Die Kollegen haben das schon so geplant, dass die Einschränkungen so gering wie möglich ausfallen“, berichtet Stadt-Pressesprecher Thomas Knaak auf Anfrage der RZ. „Dabei wurden auch die Ampelzeiten in der Moselweißer Straße angepasst.“ Außerdem wurde die Maßnahme extra in die Ferien gelegt, so Stefan Kurth. „Es ist immer so, dass es am ersten Tag erst einmal Chaos gibt.“
Warum die Sperrung nicht in Teilabschnitten hätte erfolgen können, damit die Belastung insgesamt kleiner wird, fragt eine andere Person auf Facebook. Doch das wäre durch die erhöhten Kosten der Baustelleneinrichtung teurer geworden, sagt Stefan Kurth, „und vor allem hätte das wirklich totales Chaos gegeben“.