Festtag beim Heimatverein
Als man in Gondorf noch auf Schiefertafeln schrieb
Das Gondorfer Heimatmuseum glänzt mit altem Klassenraum mit typischen Holzbänken, Landkarten aus Kaisers Zeiten und Sütterlin-Alphabet.
Erwin Siebenborn

Der Kultur- und Heimatverein Gondorf blickt am Sonntag, 22. Juni, auf sein 25-jähriges Bestehen zurück. Während in den Anfangsjahren das Schloss von der Leyen renoviert wurde, lädt heute das Museum im Inneren zum Abtauchen in alte Zeiten ein.

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Der Kultur- und Heimatverein Gondorf feiert sein 25-jähriges Bestehen. Sinn und Zweck des Vereins bildet seit der Gründung im Jahr 2000 die Liebe zur Heimat, die Pflege des historischen und kulturellen Erbes, die Erhaltung der historischen Bausubstanz im Dorf, die Verschönerung des Orts- und Landschaftsbildes und die Stärkung der örtlichen Gemeinschaft.

Gerne präsentiert der Kultur- und Heimatverein Gondorf sein Wein-Museum im Schloss von der Leyen.
Erwin Siebenborn

In den Anfangsjahren galt das Augenmerk des Vereins der Renovierung von Teilen des Schlosses von der Leyen im Innen- und Außenbereich. Viele Jahre wurde Samstag für Samstag geschaufelt, gespachtelt und gehämmert. Es entstanden in unzähligen ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden ein Heimatmuseum, welches die Besucher mit ortsprägenden Exponaten und Sammlungen in die Welt ihrer Groß- und Urgroßeltern entführt.

Dafür wurden Gegenstände, Möbel, Werkzeuge und Unterlagen gesammelt. Eine von Dorfschullehrern aus Gondorf verfasste Dorfchronik schenkt Einblicke in das damalige örtliche Leben und erinnert an prägende Ereignisse. Präsentiert werden auch historische Literatur aus dem Ort und alte liturgische Schriften.

Im Friseursalon des Gondorfer Heimatmuseums scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Der Barbier wartet auf Kunden.
Erwin Siebenborn

Den Schulalltag von damals erlebt der Besucher in einem aufgebauten nostalgischen Klassenzimmer mit typischen Holzbänken, Landkarten aus Kaisers Zeiten und Sütterlin-Alphabet. In einer vollständig eingerichteten Schuhmacher-Werkstatt liegen Werkzeuge wie Zangen, Wetzsteine, Hämmer, Messer, Raspeln, Heber, Querahle, Nähnadeln, Aufrauer, Klingen und Putzhölzer noch immer auf ihrem Platz.

Auch im Friseursalon scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Scheren, Rasiermesser und Wickler warten auf ihren Einsatz. Eine Nähstube aus Omas Zeiten weckt Lust auf kreative Handwerkskunst. Im Musikzimmer sind nostalgische Instrumente zu bestaunen. Wer sich traut, darf auch heute noch im nostalgischen Ambiente eines Trauzimmers „Ja“ sagen.

Technik von Gestern fasziniert auch heute noch. Das Heimatmuseum in Gondorf hält in einer Ausstellung viele Überraschungen bereit.
Erwin Siebenborn

Die früher im Alltagsleben dominierende Landwirtschaft wartet mit vielen typischen Exponaten wie Getreidemühlen oder Zentrifugen auf. Im Weinmuseum werden Traditionen und Methoden des Winzer-Handwerks von früher bis heute deutlich. In der Vinothek lassen sich edle Tropfen probieren. Die Technik-Abteilung wartet mit einer besonderen Überraschung auf.

Bereits 1901 produzierte in Gondorf ein E-Werk elektrischen Strom und erhellte schon ab 1901 die Wohnungen. Die damaligen Aggregate und Geräte und viele andere Exponate sind noch im guten Zustand. Führungen durch die Museen können unter www.kultur-heimatverein-gondorf.de vereinbart werden.

Im Gondorfer Heimatmuseum hat ein historisches Trauzimmer seinen Platz.
Erwin Siebenborn

Ein Schwerpunkt der Vereinsarbeit gilt auch der Erhaltung der Landschaft an der Terrassenmosel. Im Fokus stehen die Pflege der Wanderwege und die Errichtung von Aussichts- und Schutzhütten. Ein offener Bürgertreff im Weinmuseum bietet soziale Kontakte, Lesungen und Geselligkeit. Sehr beliebt ist auch der alljährliche Weihnachtsmarkt im Schloss. Der Verein feiert seinen 25. Geburtstag am Sonntag, 22. Juni, um 14 Uhr mit einem Festprogramm im Schloss von der Leyen. Freunde von Kultur, Historie und Heimat sind willkommen.

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