Koblenz. Die Geschichte des Koblenzer Stadtteils Lützel hat eigentlich zwei Epochen. Eine vor und eine nach Ludwig XIV., dem französischen Sonnenkönig (1638-1715). Als dessen Truppen nämlich 1688 Koblenz belagerten, da zerstörten sie Lützel, das bereits im 11. Jahrhundert schriftlich als minor Confluentia (Klein-Koblenz) erwähnt worden war, bis auf die Grundmauern. Von diesem Schlag erholte sich Lützel erst sehr langsam, ab dem 19. Jahrhundert entwickelte sich der Ort aber immer schneller. Vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts boomte der Stadtteil regelrecht, nicht zuletzt wegen der Eisenbahn und des dortigen Güterbahnhofs. Politisch war Lützel aber weiterhin ein Zwerg, der mit Neuendorf zu einer Gemeinde zusammengefasst war. Um sich von Neuendorf loszusagen, verfassten sie 1886 sogar eine eigene Petition.
Werner Weber, Vorsitzender des „Vereins für Geschichte von Lützelcoblentz“, hat zusammen mit seiner Frau Renate sowie unter Mithilfe der Vereinsmitglieder nun ein Theaterstück verfasst, das die Hintergründe dieser Petition aufzeigt. Denn um die Frage, wer diese Petition denn überhaupt unterschreiben durfte, entbrannte ein heftiger Streit.