Mit der Vorführung von „Die Tote vom Bleidenberg“ in der Wallfahrtskirche oberhalb von Oberfell kehrte die Filmcrew um Regisseur Bernd Schneider an den Tatort des zehnten und letzten Teils der Koblenzer Benefizkrimis zurück. Die Reihe brachte filmbegeisterte Amateure und prominente Schauspieler aus Film und Fernsehen zusammen vor die Kamera.
Wie war es zur Rückkehr der Crew zum Drehort gekommen? Johannes Weber, Mitglied eines Teams ehrenamtlicher Helfer, die die christliche Kulturstätte hoch über der Mosel pflegen, hatte erfahren, dass sich dort der Beginn des vor drei Jahren erschienenen Films abspielt. So fällt in der Anfangssequenz der Blick auf Burg Thurant und die mittelalterliche Kirche, die auch von innen zu sehen ist. Weber nahm sogleich Kontakt mit Regisseur Schneider auf und konnte ihn im Nachgang für eine Aufführung an diesem Originalschauplatz gewinnen.
Format mit Laiendarstellern und Profischauspielern
In vergangenen Folgen der Reihe hatten auch TV-Größen wie Claus-Theo Gärtner, Hannelore Elsner, Veronica Ferres, Martin Brambach und Sabin Tambrea vor Kulissen im Großraum Koblenz mitgewirkt. Für “Die Tote vom Bleidenberg„ war es Regisseur Schneider immerhin gelungen, bekannte Koblenzer für einen Gastauftritt zu gewinnen. Dabei zeigt Oberbürgermeister David Langner durchaus ein gewisses Talent für das Spiel vor laufender Kamera. Manfred Gniffke wiederum ist die Rolle eines Wirtshausbetreibers in der Koblenzer Altstadt nahezu auf den Leib geschnitten. Ähnliche Anforderungen wie in seinem beruflichen Alltag hat Matthias Nester, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Koblenz, in seiner Filmrolle zu bewältigen. Auch hier ist er der Boss.
Zur Handlung: Ihre Fehler der Vergangenheit holen drei Menschen wieder ein. So verschwinden kurz nacheinander ein Bankangestellter, eine Boutiquebesitzerin und ein Bauunternehmer. Im Zuge privater Ermittlungen werden abseits der Wallfahrtskirche Bleidenberg zahlreiche Koblenzer Schauplätze aufgesucht.
Erlös kommt der Pflege der Wallfahrtskirche zugute
Bei aller Prominenz am Set sind die Amateurschauspieler, die mehrheitlich in der Filmreihe mitwirken, die Seele des Formats. Viele haben langjährige Erfahrungen im Amateurtheater, so auch Hauptdarstellerin Catrin Nickenig. Hinter den Koblenzer Benefizkrimis steht der Verein Film- und Theaterwerkstatt Mülheim-Kärlich, der für sein regionales Engagement bereits 2019 mit dem Heimathelden-Preis der Sparkasse Koblenz ausgezeichnet worden war.
Der Erlös der gut besuchten Veranstaltung kommt den Sanierungsarbeiten rund um die Kirche zugute. Hinsichtlich der Aufwertung des Gebäudes samt Gelände hatte sich in den vergangenen Jahren viel getan. So befindet sich der erste Pilgerstein auf dem Mosel-Camino seit 2012 vor der Kirche. Des Weiteren wurde der Turm saniert und mit einer Glocke versehen. Darüber hinaus wurden eine barrierearme Wegführung realisiert, eine Außenbeleuchtung installiert und sogar ein Kräutergarten mit Heilpflanzen angelegt. “Als nächsten Schritt möchten wir die zehn Dachgauben restaurieren„, verrät Weber, dessen Team ehrenamtlicher Helfer auf Spenden und Erlöse aus Veranstaltungen wie dieser angewiesen ist. “Im vergangenen Jahr trat hier die Schauspielerin Annika Woyda vom Theater am Ehrenbreitstein mit ihrem Stück ,Judas´ auf", berichtet Weber. Ein anderer Gast war Kalle Grundmann mit einer biblischen Weinprobe. Zudem finden dort klassische Konzerte statt. Die Anfänge der Wallfahrtskirche gehen zurück auf das Jahr 1248, welches das Ende der sogenannten Thuranter Fehde markiert.
Weitere Infos
Weitere Informationen unter www.kirche-kultur-raum-bleidenberg.de


