Von unserem Redakteur Volker Schmidt
„Der offene Brief der KSJ Trier ist gespickt mit Unwahrheiten, entbehrt jeglicher Fakten und ist ein unappetitlicher Versuch der Diskriminierung einer demokratischen Partei und ihrer Mitglieder“, so Damson. Das sei mit wahrem christlichem Denken nicht vereinbar, erklärt der Bendorfer, den das Vorgehen der KSJ „vielmehr an linksextreme Methoden zur Unterdrückung alternativer Politikansätze“ erinnert. Die AfD setze sich am deutlichsten für die direkte Demokratie ein und „steht selbstverständlich auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland“, so Damson.
Die KSJ hatte unter anderem geschrieben, dass sie es für gefährlich für die Solidarität mit Geflüchteten hält, wenn „Politiker rechtspopulistischer Parteien in Gremien zusätzlich zu ihrer rassistischen Agitation im Rahmen ihrer Parteitätigkeit auch in der Gemeinde mit Deutungsmacht ausgestattet werden“. Damson empfiehlt der KSJ „die Lektüre der Schriften von Max Weber, der den Unterschied zwischen einer gewissen Form individueller Gesinnungsethik und Verantwortungsethik herausgearbeitet hat. Vielleicht verstehen jene dann, dass es jenseits ihrer moralisierenden Ethik noch eine Verantwortung für das übergeordnete Gemeinwesen gibt“, schreibt Damson. Das politische Eintreten für eine andere Asyl- und Flüchtlingspolitik stehe insofern überhaupt nicht im Widerspruch zu einer helfenden Einstellung auf der persönlichen Ebene. „Wir kritisieren nicht die friedlichen Migranten, sondern die aus unserer Sicht irrationale und ungeeignete Politik der Bundesregierung, die sich nicht davor scheut, zur Vertuschung eigenen Versagens mit einem autokratischen Regime in der Türkei zusammenzuarbeiten, das die Menschenrechte nicht achtet“, so der Gymnasiallehrer.
Die KSJ sieht die Gefahr, dass der Pfarrgemeinderat instrumentalisiert wird und hatte diesen aufgefordert, öffentlich Stellung zu beziehen „und jeglichen Anhängern rechter und/oder rechtspopulistischer Parteien den Zugang zu verwehren“. Gegenüber der RZ wollte der Pfarrgemeinderat sich aber noch nicht zu der Sache äußern. Damson betont: Er stehe für ein friedliches Gespräch mit „wahrhaft christlichen und toleranten Vertretern der KSJ oder anderen Bürgern“ jederzeit gern zur Verfügung.