Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind für mehr als ein Drittel aller Todesfälle verantwortlich, und die Sterblichkeit an diesen Erkrankungen ist höher als an Krebs. Sie stehen mit Risikofaktoren wie Fettstoffwechselstörung, Bluthochdruck, Fettleibigkeit und Zuckerkrankheit (Diabetes) in enger Verbindung und entwickeln sich im Laufe von Jahren, auch beeinflusst durch einen ungesunden Lebensstil, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung.Im Bereich der Fettstoffwechselstörungen kommt dem LDL-Cholesterin eine entscheidende Rolle zu. Die aktuellen Leitlinien der europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) aus dem Jahr 2019 empfehlen für Hochrisikopatienten einen LDL-Zielwert von weniger als 55 Milligramm pro Deziliter (mg/dl).
Bundesweite Kampagne
Um die Zielwerterreichung sei es jedoch in Deutschland sehr schlecht bestellt, heißt es in der Pressemitteilung: Weniger als 20 Prozent der Risikopatienten erreichen den aktuellen Zielwert. Deshalb startete die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen (DGFF) eine bundesweite Kampagne „Auf Ziel“. In vielen Städten wurde die Kampagne „Auf Ziel“ unter Federführung der DGFF auf den Weg gebracht, um Netzwerke zu bilden. So auch in der Stadt Koblenz, die als 43. Region jetzt den Startschuss gegeben hat.
Unter der wissenschaftlichen Leitung von Dietmar Burkhardt, Chefarzt der Abteilung Innere-Medizin/Kardiologie am Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein – Evangelisches Stift, haben Ärzte das Netzwerk für die Region ins Leben gerufen. Mehr als 70 Ärzte aus verschiedensten Fachdisziplinen trafen sich im Diehls Hotel in Ehrenbreitstein zu einer wissenschaftlichen Tagung.
Weitere Veranstaltungen geplant
Nach einem Grußwort von Bürgermeisterin Ulrike Mohrs wurden in Impulsvorträgen aus haus- und fachärztlicher Sicht die diversen Aspekte der Diagnostik und Therapie von Fettstoffwechselstörungen beleuchtet und rege diskutiert. Weitere Veranstaltungen sowohl für Ärzte als auch für betroffene Patienten sollen folgend dazu beitragen, dass im Rahmen der Kampagne „Koblenz auf Ziel 55“ möglichst alle Hochrisikopersonen diesen Grenzwert erreichen.