In einer Nacht vor 85 Jahren wird die jüdische Bevölkerung terrorisiert - Joachim Hennig über den Novemberpogrom 1938
85 Jahre Novemberpogrome: Als die Hemmschwelle der Gewalt gegen Juden auch in Koblenz fiel
Joachim Hennig blättert im Leben von Marianne Pincus. Am Morgen des 10. November sieht die junge Jüdin mit eigenen Augen, wie Synagogen brennen. Der Novemberprogrom 1938 beendete ihre Schulzeit abrupt. Sie ist eine von vielen NS-Opfern, über die Hennig eine Biografie verfasst hat. Fotos: Matthias Kolk
Matthias Kolk

Synagogen werden in Brand gesetzt, Läden jüdischer Geschäftsleute zerstört und Juden getötet: In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 erreicht der Judenhass im deutschen Reich seinen vorläufigen schrecklichen Höhepunkt. Joachim Hennig recherchiert seit Jahrzehnten zur NS-Zeit in und um Koblenz. Im Interview spricht er über das, was damals in Koblenz geschah, warum wir zu wenig aus der Geschichte gelernt haben und wie wir heutzutage auf Judenfeindlichkeit reagieren sollten.

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Herr Hennig, Sie beschäftigen sich wie kein Zweiter mit den Verbrechen der Nazis gegen Juden in Koblenz. Was ist in der Nacht zum 10. November 1938 hier in Koblenz passiert?

Einem Urteil des Landgerichts von 1951 ist zu entnehmen, dass 13 jüdische Geschäfte und 36 Wohnungen jüdischer Bürger zerstört wurden.

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Koblenz & Region